Netanjahu: Wir werden militärisches Fußfassen des Iran in Syrien nicht zulassen

Nach Israels Luftangriffen in Syrien droht Regierungschef Benjamin Netanjahu, weiter gegen die militärische Präsenz des Iran in Syrien vorzugehen. Sein Land werde es nicht zulassen, dass der Iran sich militärisch in Syrien verankere.
Titelbild
Israelisches Kampfflugzeug der Klasse F-16. An der Grenze zum benachbarten Bürgerkriegsland Syrien ist ein israelisches Militärflugzeug abgestürzt.Foto: Abir Sultan/EPA/dpa
Epoch Times10. Februar 2018

Nach den israelischen Luftangriffen in Syrien auf mutmaßliche Stellungen der Regierungstruppen und des iranischen Militärs hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu damit gedroht, weiter gegen die militärische Präsenz des Iran in Syrien vorzugehen. „Israel will Frieden, aber wir werden uns weiter entschlossen gegen jeden Angriff auf uns verteidigen und gegen jeden Versuch des Iran, sich militärisch in Syrien oder irgendwo sonst zu verankern“, erklärte Netanjahu am Samstag.

Israel mache „den Iran und seine syrischen Gastgeber für die heutige Aggression verantwortlich“, fügte der Ministerpräsident hinzu. „Wir werden weiter tun, was auch immer notwendig ist, um unsere Souveränität und unsere Sicherheit zu schützen.“

Netanjahu äußerte sich nach einem Treffen mit den Spitzen der israelischen Sicherheitsbehörden wegen der jüngsten Auseinandersetzungen in Syrien. Darüber habe er auch Telefonate mit US-Außenminister Rex Tillerson und Russlands Staatschef Wladimir Putin geführt, führte er aus. Auch gegenüber Putin habe er Israels Recht auf Selbstverteidigung bekräftigt. Er sei sich mit dem russischen Präsidenten einig gewesen, dass sie die Abstimmung ihrer Einsätze in Syrien fortsetzen.

Israel bombardierte Stellungen in Syrien

Die israelische Luftwaffe hatte am Samstag nach Armeeangaben ein Dutzend Stellungen der Regierungstruppen und des iranischen Militärs in Syrien bombardiert. Zuvor war ein israelischer Kampfflieger bei einem Einsatz in Syrien unter Beschuss geraten und im Norden Israels abgestürzt.

Die Lage war nach israelischen Angaben eskaliert, als eine iranische Drohne von Syrien aus in israelisches Gebiet flog. Ein Militärhubschrauber habe die Drohne zunächst abgefangen, erklärte die israelische Arme. Anschließend habe ein F-16-Kampfjet das „iranische Kontrollsystem“ in Syrien bombardiert, von wo aus die Drohne gestartet worden sei.

Der israelische Kampfjet sei dann unter „massiven Beschuss“ der syrischen Flugabwehr geraten. Er stürzte später in der Jesreel-Ebene im Norden Israels ab. Die beiden Piloten katapultierten sich der Armee zufolge aus der Maschine. Einer von ihnen erlitt demnach schwere Verletzungen. Der Iran bezichtigte Israel der Lüge und hob hervor, dass Syrien das Recht habe, sich gegen israelische Angriffe zu verteidigen.

Mit dem Eingreifen Israels intensivierte sich eine weitere Front in dem vielschichtigen Syrien-Konflikt. Es war das erste Mal seit Beginn des Bürgerkriegs 2011, dass Israel offen erklärte, mutmaßliche iranische Ziele in Syrien attackiert zu haben. Israel befürchtet einen zunehmenden Einfluss seines Erzfeindes Iran in Syrien. Teheran zählt neben Moskau zu den wichtigsten Unterstützern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. (afp)



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