Nach Generalstreik im Überseegebiet: Paris sagt Französisch-Guyana Milliardeninvestitionen zu
Mit einem milliardenschweren Investitionsprogramm hat Frankreichs Regierung auf die Sozialproteste im südamerikanischen Überseegebiet Französisch-Guyana reagiert.
Insgesamt 1,085 Milliarden Euro sollten in die Bereiche Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Justiz fließen, kündigte der französische Innenminister Matthias Fekl am Samstag bei einem Besuch in der Gebietshauptstadt Cayenne an. Dort hatte ein Generalstreik tagelang das Leben beeinträchtigt.
„Wir wissen, dass die Krise tief reicht und dass sie das ganze Territorium betrifft“, sagte Fekl. Das Hilfspaket für das 250.000-Einwohner-Gebiet nördlich von Brasilien solle Sofortmaßnahmen, aber auch langfristige Projekte einschließen.
Fekl äußerte sich bei einem Treffen mit rund 50 Vertretern der Zivilgesellschaft in Französisch-Guyana, an dem auch Überseeministerin Ericka Bareigts teilnahm. Die Vertreter des Territoriums überreichten einen Forderungskatalog von mehr als 400 Seiten Umfang.
Überseegebiet seit zwei Wochen von Protesten erschüttert
Frankreichs Regierung hatte die beiden Minister in das 7000 Kilometer von Paris entfernte Überseegebiet entsandt, das seit knapp zwei Wochen von sozialen Protesten erschüttert wird. An vielen Orten wurden Straßenblockaden errichtet, in Cayenne gab es auch am Samstag noch solche Blockaden.
Fluggesellschaften strichen auch am Wochenende Flüge von Paris nach Cayenne. Wegen Streiks hatte ein geplanter Raketenstart am Weltraumbahnhof Kourou wiederholt verschoben werden müssen.
15.000 Menschen nahmen am Protestzug teil
Am Dienstag waren in Cayenne rund 15.000 Menschen zu einem Protestmarsch auf die Straße gegangen. Der Protestzug galt als größte Demonstration in der Geschichte Französisch-Guyanas.
Viele Menschen in dem Überseegebiet fühlen sich von der Pariser Regierung im Stich gelassen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, sie liegt bei rund 40 Prozent der über 25-Jährigen.
Öffentliche Ausgaben machen 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Protestführer beklagen, dass dort 30 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu Trinkwasser oder zu Elektrizität hätten. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion