Modenschau mit Opfern von Säureangriffen in Indien

In Indien hat es erstmals eine Modenschau mit Opfern von Säureangriffen gegeben. Neun Frauen mit durch Säure entstellten Gesichtern präsentierten am Samstag in Neu Delhi Kollektionen von indischen Top-Designern, keine von ihnen verdeckte ihr Gesicht.
Titelbild
Das Model Reshma Qureshi bei der Modenschau in Neu Dehli am 25. November 2017. In Indien hat es erstmals eine Modenschau mit Opfern von Säureangriffen gegeben, keine verdeckte ihr Gesicht.Foto: DOMINIQUE FAGET/AFP/Getty Images
Epoch Times26. November 2017

In Indien hat es erstmals eine Modenschau mit Opfern von Säureangriffen gegeben. Neun Frauen mit durch Säure entstellten Gesichtern präsentierten am Samstag in Neu Delhi Kollektionen von indischen Top-Designern, keine von ihnen verdeckte ihr Gesicht. Die überlebenden Frauen der Angriffe waren nahezu alle von ihren Ehemännern oder nahen Familienmitgliedern attackiert worden.

„Ich war sehr nervös“, sagte Model Meena Khatoon nach ihrem Auftritt der Nachrichtenagentur AFP. Aber sie habe eine Botschaft übermitteln wollen. Sie ist Mutter eines kleinen Sohns und war von ihrem Ex-Mann mit Säure angegriffen worden.

„Die Leute haben oft weggeschaut, wenn ich auf die Straße gegangen bin“, sagte sie. Aber sie müsse trotz allem ihr Leben und das ihres Sohnes aufbauen. Khatoon führt inzwischen einen Laden für Handy-Reparaturen.

Unterstützt wurde sie von der Organisation Make Love Not Scars („Macht Liebe, keine Narben“), die auch die Haute-Couture-Schau in Neu Delhi organisierte. Die Gruppe hilft Überlebenden von Säureangriffen, ihr Leben wieder aufzubauen.

Indische Frauen, die von ihren Männern mit Säure entstellt wurden, präsentierten in Neu Delhi Kollektionen von indischen Top-Designern. Foto: DOMINIQUE FAGET/AFP/Getty Images

 

Die Modeschau gebe den von der Gewalt gezeichneten Frauen die Möglichkeit, Selbstvertrauen wiederzugewinnen, hieß es.

Jedes Jahr werden hunderte dieser Angriffe gemeldet. Der Vizepräsidentin von Make Love Not Scars, Tania Singh, zufolge liegt die Dunkelziffer mutmaßlich in den Tausenden. Die regionalen Behörden würden nicht alle Fälle melden, und manche Frauen würden bei den Familien bleiben, von denen sie angegriffen wurden. (afp)



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