IWF-Chefin hält Schuldenschnitt für Griechenland derzeit nicht für nötig
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält eine Umstrukturierung der griechischen Staatsschulden für unumgänglich. Ein Schuldenschnitt sei zwar „im Moment“ nicht nötig, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin der ARD. Allerdings müssten die gegenwärtigen Schulden umstrukturiert werden – etwa durch eine Senkung der Zinsen oder eine Verzögerung der Fälligkeitstermine.
Lagarde äußerte sich positiv über die griechische Regierung, die den Forderungen der internationalen Geldgeber entgegengekommen sei. „Wir sind jetzt sehr viel optimistischer“, sagte sie in dem ARD-Interview. Weitere Fortschritte mahnte die IWF-Chefin insbesondere bei der Rentenreform und der Steuerreform in Griechenland an.
Es werde letztlich vom weiteren Erfolg der griechischen Reformmaßnahmen abhängen, ob ein Schuldenschnitt vermieden werden könne und welchen Umfang eine Umstrukturierung haben müsste, sagte Lagarde weiter.
Der IWF ist bislang nicht am aktuellen Kreditprogramm für Griechenland beteiligt, die Bundesregierung hätte ihn gerne mit an Bord. Es gibt aber Streitpunkte zwischen dem IWF und den europäischen Geldgebern: Die Washingtoner Finanzinstitution fordert erleichterte EU-Haushaltsziele für Griechenland und hatte in der Vergangenheit auch einen Schuldenschnitt ins Spiel gebracht – einen Schritt also, den etwa Deutschland konsequent ablehnt.
Wagenknecht: „Ein Milliardengrab für deutsche und europäische Steuergelder“
Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hat vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und IWF-Chefin Christine Lagarde für den Ausstieg Griechenlands aus dem Euro plädiert.
„Seit Jahren täuscht Schäuble die deutsche Öffentlichkeit, obwohl er weiß oder zumindest wissen sollte, dass Griechenland pleite ist“,
sagte Wagenknecht der „Rheinischen Post (Mittwochsausgabe). Die von der Bundesregierung mit zu verantwortenden Kredite an das Land seien „ein Milliardengrab für deutsche und europäische Steuergelder“, sagte Wagenknecht. (afp/dts)
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