Irakische Truppen werfen Flugblätter über Mossul ab: IS soll sich ergeben
Die irakischen Truppen haben die Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Mossul zur Kapitulation aufgefordert.
Mit 500.000 Flugblättern, die sie über der nordirakischen Stadt abwarfen, forderten die Regierungstruppen in der Nacht zu Montag außerdem die Bewohner der Altstadt auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Der Befehlshaber des Einsatzes, Raschid Jarallah, teilte in dem Flugblatt mit, dass die Altstadt eingekesselt sei und nun von allen Seiten der Angriff beginne.
100.000 Zivilisten mit den Dschihadisten eingekesselt
„Bleiben Sie in Deckung und nutzen Sie jede Gelegenheit, zu den irakischen Kräften zu flüchten“, hieß es in dem Flugblatt. Die IS-Kämpfer hätten die Wahl, „sich zu ergeben oder zu sterben“.
Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich noch 100.000 Zivilisten in der Altstadt Mossuls – sowohl die UNO als auch die irakischen Truppen befürchten, dass sie vom IS als menschliche Schutzschilde benutzt werden könnten.
Erbitterter Straßenkampf in Mossul
Die irakischen Truppen hatten am Sonntagmorgen damit begonnen, in die engen Straßen der Altstadt vorzustoßen. Der Sturm auf die Altstadt gilt als entscheidende Phase bei der Rückeroberung der zweitgrößten irakischen Stadt.
Die Rückeroberung des dicht besiedelten Westteil Mossuls aus den Händen des IS gilt wegen der Enge der Altstadtviertel und der vielen dort festsitzenden Zivilisten als besonders schwierig.
Seit Montagmorgen gebe es neue heftige Gefechte, sagte der Generalmajor Maan al-Saadi, einer der Kommandeure der irakischen Anti-Terror-Eliteeinheiten, der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierungstruppen rückten demnach weiter in die Altstadt vor und eroberten „neue Gebiete“ im Stadtteil Faruk.
Die IS-Kämpfer leisteten den Angaben zufolge erbitterten Widerstand. Sie hätten alle Zugänge zur Altstadt blockiert und Bomben und Sprengfallen platziert. „Heute kämpfen wir Mann gegen Mann“, sagte al-Saadi.
Der Verlust der Großstadt, die letzte Hochburg des IS im Irak, würde für die Dschihadisten das Ende des irakischen Teils ihres „Kalifats“ bedeuten, das sie 2014 nach der Eroberung weiter Teile Syriens und des Iraks verkündet hatten. (afp)
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