VIDEO Hurrikan „Matthew“ / USA: „Geht nicht surfen“ – Bitte mindestens 160 km ins Inland fliehen
Auf der Karibikinsel Haiti sind durch den Hurrikan „Matthew“ nach Angaben der Regierung mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen. Es habe mindestens 108 Tote gegeben, sagte Innenminister François Anick Joseph am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Kurz zuvor hatte der Abgeordneter Pierre-Louis Ostin berichtet, dass allein in der Gemeinde Roche-à-Bateau im Süden Haitis mindestens 50 Menschen getötet worden seien. Große Teile der Südküsten des Landes seien durch den Wirbelsturm verwüstet, sagte Ostin der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha) ist die Hälfte der elf Millionen Haitianer von dem Wirbelsturm betroffen. Die USA schickten neun Militärhubschrauber nach Haiti, um die Rettungsarbeiten in dem bitterarmen Staat zu unterstützen. Zudem würden drei Marineschiffe, darunter ein Flugzeugträger und ein Krankenhausschiff, in die Katastrophenregion verlegt, teilte das US-Militär mit.
Der Hurrikan richtete auch in anderen Karibikländern Verwüstungen an. Im Osten Kubas zerstörte „Matthew“ die historische Stadt Baracoa mit ihren schönen Häusern aus der Kolonialzeit. Zuvor waren in dem Inselstaat 1,3 Millionen Menschen vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.
USA: Evakuierungen in Florida – Georgia – South Carolina
Nach Florida und South Carolina ordnete am Donnerstag auch der südöstliche Bundesstaat Georgia die Evakuierung küstennaher Gemeinden an. Am Donnerstagabend (Ortszeit) sollte „Matthew“ nach Vorhersagen des US-Hurrikanwarnzentrums als Hurrikan der Stärke 4 die Küste von Florida erreichen.
Präsident Omaba hat für Florida den Notstand ausgerufen. Gouverneur Rick Scott erteilte in dem Bundesstaat Evakuierungsbefehl für 1,5 Millionen Menschen und forderte die Bewohner der Küstengebiete dringend auf, sich in Sicherheit zu bringen. „Geht nicht surfen, geht nicht an den Strand. Ihr werdet sterben“, sagte Scott.
In South Carolina ordnete Gouverneurin Nikki Haley ebenfalls die Evakuierung der Küsten an. Etwa 1,1 Millionen Menschen sollten mindestens 160 Kilometer weit ins Inland fliehen. Auch Georgia kündigte an, mehrere Gemeinden zu räumen. Präsident Barack Obama ermahnte seine Landsleute im Südosten, die Sturmwarnungen ernst zu nehmen. „Wir hoffen das Beste, aber wir wollen uns auf das Schlimmste vorbereiten“, sagte er.
Schulen und Universitäten in Florida schlossen für den Rest der Woche, die Behörden verteilten Sandsäcke, Geschäfte verrammelten ihre Schaufenster mit Spanplatten. Auf den Autobahnen stauten sich die Fahrzeuge der Bewohner, die aus den Küstengebieten flohen. An einigen Tankstellen wurde das Benzin knapp. Auf den Bahamas wurden Flughäfen geschlossen und Kreuzfahrtschiffe umgeleitet.
Der Hurrikan wurde am Donnerstag erneut zur Kategorie 4 hochgestuft – eine Stufe unter der Höchstkategorie, die er zwischenzeitlich ebenfalls erreicht hatte. Wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte, erreichte der Wirbelsturm Windgeschwindigkeiten von 220 Stundenkilometern. (AFP)
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