Anhaltende Proteste im Nahen Osten – Zahlreiche Verletzte, erste Todesopfer + Livestream
+++ Newsticker +++
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben der palästinensischen Behörden zwei Palästinenser von der israelischen Armee erschossen worden.
Ein 30-Jähriger sei während Protesten gegen die USA bei Chan Junis nahe der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel tödlich getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Wenig später wurde der Tod eines zweiten Palästinensers gemeldet.
Die israelische Armee bestätigte, es seien zwei Menschen an der Grenze durch Schüsse getroffen worden. Dabei habe es sich um die „Haupt-Anstifter“ gewalttätiger Unruhen gehandelt.
Es waren offenbar die ersten gewaltsamen Todesfälle bei den Kundgebungen.
Putin reist zu Gesprächen über Syrien und Jerusalem in die Türkei
Russlands Präsident Wladimir Putin kommt am Montag zu Gesprächen über Syrien und Jerusalem nach Ankara. Bei dem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan werde es um die laufenden Bemühungen zur Beilegung des Syrien-Konflikts sowie die Entscheidung der USA zur Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels gehen, teilte die türkische Präsidentschaft am Freitag mit.
Russland, die Türkei und der Iran setzen sich seit Jahresbeginn für eine politische Lösung des Syrien-Konfliktes ein. Obwohl Putin und Erdogan auf entgegengesetzten Seiten des Konflikts stehen, haben sie zuletzt ihre Kooperation verstärkt und sich dieses Jahr bereits sieben Mal getroffen. Sie sind sich zudem einig in ihrer Ablehnung der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen.
Von Seiten des Kreml hieß es, bei dem Ankara-Treffen am Montag werde es auch um gemeinsame Projekte im Energiebereich gehen. Der russische Gazprom-Konzern hat dieses Jahr im Schwarzen Meer mit dem Bau der Gaspipeline Turkstream begonnen. Sie soll die Türkei versorgen und unter Umgehung der Ukraine einen neuen Exportweg für russisches Gas nach Südeuropa schaffen.
Gewaltsame Proteste in Jerusalem und Palästinensergebieten
Nach der US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels hat es am Freitag im Ostteil der Stadt und in den Palästinensergebieten gewaltsame Ausschreitungen mit zahlreichen Verletzten gegeben.
In einigen Gegenden warfen Palästinenser nach den Freitagsgebeten Steine auf israelische Sicherheitskräfte, die im Gegenzug Tränengas und Gummigeschosse einsetzten, wie AFP-Reporter berichteten.
Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmondes wurden im Gazastreifen und im Westjordanland bis zum frühen Nachtmittag 35 Menschen verletzt. Die meisten von ihnen wurden demnach von Gummigeschossen getroffen oder durch Tränengas beeinträchtigt, ein Mensch wurde von einer Schusswaffe getroffen.
Siehe auch: US-Präsident Trump: „Jerusalem ist die Hauptstadt, die das jüdische Volk im Altertum gegründet hat“
In Jerusalems Altstadt drängten rund 50 Polizisten rund 200 Demonstranten zurück, teils schlugen sie auf die Demonstranten ein. Auch im Gazastreifen sowie in Hebron, Bethlehem und rund um Nablus im Westjordanland gab es Zusammenstöße.
Angesichts palästinensischer Protestaufrufe hatte Israel vor den Freitagsgebeten die Polizeipräsenz rund um die Al-Aksa-Moschee in Ost-Jerusalem massiv verstärkt und zusätzlich hunderte Sicherheitskräfte ins Westjordanland geschickt.
https://www.youtube.com/watch?v=NukVoqYllE4
Trump hatte am Mittwoch mit der jahrzehntelangen Nahostpolitik seines Landes gebrochen und Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Er wies das US-Außenministerium an, sofort mit den Vorbereitungen für den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu beginnen.
Der endgültige Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt ihres angestrebten eigenen Staates.
Nahostkonflikt in 4 Minuten erklärt:
(afp/so)
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