Gegen den Willen Iraks: Pentagonchef Carter will Türkei in Offensive gegen Mossul einbinden
US-Verteidigungsminister Ashton Carter ist zuversichtlich, die Türkei in die Offensive gegen die irakische Großstadt Mossul einbinden zu können. Es gebe eine „grundsätzliche Einigung“, sagte Carter am Freitag zum Abschluss eines Kurzbesuchs in Ankara. Jetzt müssten noch die „praktischen Einzelheiten“ zur Beteiligung der Türkei erörtert werden. Der Irak habe Verständnis dafür, dass die Türkei als Nachbarin der Region Mossul ein Interesse daran habe, wie der Sturm auf Mossul ausgehe, fügte der Pentagonchef hinzu.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will eine Beteiligung der Armee seines Landes an der Rückeroberung Mossuls von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), der die Stadt 2014 in die Hände gefallen war. Bagdad lehnt eine Beteiligung türkischer Truppen jedoch ab und verlangt, dass Ankara hunderte Soldaten von einem Militärstützpunkt in der Stadt Baschika bei Mossul abzieht.
Die türkische Regierung befürchtet, dass das mehrheitlich von Sunniten bewohnte Mossul nach der Einnahme durch die von den USA geführte Anti-IS-Koalition und die kurdischen Peschmerga unter die Herrschaft von Kurden und schiitischen Muslimen geraten könnte.
Carter sagte, die Türkei werde auch eine Rolle bei der Rückeroberung von Raka, der Hochburg des IS in Syrien, spielen. Ein ranghoher Pentagon-Mitarbeiter sagte unterdessen, es sei mit der türkischen Führung über „eine ganze Reihe von Optionen“ für Ankara bei der Rückeroberung Mossuls und Rakas gesprochen worden – „militärische und nicht militärische“.
Carters nächste Station nach der Türkei waren die Vereinigten Arabischen Emirate, gefolgt von Frankreich. Am Dienstag beraten die Verteidigungsminister von rund einem Dutzend Staaten in Paris über die militärische Strategie im Kampf um Mossul. Erwartet werden außer Carter unter anderem auch die deutsche Ressortchefin Ursula von der Leyen (CDU). (afp)
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