Erstürmungsaktion auf Grenzbefestigung: Mehr als 100 afrikanische Flüchtlinge stürmen in Melilla auf spanisches Gebiet
Rund hundert afrikanische Flüchtlinge haben am Dienstag die Grenzbefestigung um die spanische Exklave Melilla im Norden Marokkos überwunden.
Etwa 300 Migranten aus Ländern südlich der Sahara beteiligten sich an der vorbereiteten Aktion, wie die spanische Polizei mitteilte. Die zwölf Kilometer lange Grenze wird durch zwei sechs Meter hohe Zäune markiert. Die Migranten nutzen bei Erstürmungsaktionen oftmals Wurfhaken und Schuhe mit Nagelsohlen.
Bei dem Ansturm am Dienstagmorgen wurden nach Angaben des spanischen Innenministeriums drei Polizisten verletzt. Die Migranten warfen demnach Steine und traten um sich. Laut dem Roten Kreuz erlitten drei Migranten Schnittwunden und Quetschungen. Mehrere Polizeifahrzeuge wurden beschädigt.
Flüchtlinge aus Afrika versuchen immer wieder, über die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der Mittelmeerküste EU-Boden zu erreichen. Die beiden Exklaven haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Grenzanlage in Ceuta ist acht Kilometer lang. Im Februar gelang es in wenigen Tagen rund 850 Migranten, sie zu überwinden. Im März kündigte die Regierung in Madrid an, sie wolle die Aufnahmekapazität für Flüchtlinge in Ceuta und Melilla von 4500 auf 8500 Plätze erhöhen. (afp)
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