Erdogan: „Aufgehoben wird der Ausnahmezustand erst, wenn alle Probleme verschwunden sind“

Der Ausnahmezustand in der Türkei wurde erneut um drei Monate verlängert. Erdogan erklärt: Aufgehoben werde der Ausnahmezustand erst, "wenn alle Probleme verschwunden sind".
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Istanbul, TürkeiFoto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times17. Juli 2017

Ein Jahr nach seiner Verhängung ist der Ausnahmezustand in der Türkei um drei weitere Monate verlängert worden. Mit einem entsprechenden Beschluss folgte das Parlament in Ankara am Montag einem Antrag der Regierung, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Der Ausnahmezustand war nach dem gescheiterten Putschversuch vor einem Jahr ausgerufen worden und war zunächst bis kommenden Mittwoch befristet.

Erdogan will daran festhalten: Aufgehoben werde der Ausnahmezustand erst, „wenn alle Probleme verschwunden sind“, hatte er gesagt.

Unter dem Ausnahmezustand geht die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit großer Härte gegen mutmaßliche Putschisten, deren angebliche Anhänger und andere Kritiker vor. Mehr als 50.000 Menschen wurden seit dem Putschversuch festgenommen, mehr als 100.000 verloren ihren Job.

Ausnahmezustand wurde zum Dauerzustand

Die Opposition fordert ein Ende des Ausnahmezustands. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hatte zum Jahrestag des Putsches am Samstag kritisiert, der Ausnahmezustand sei „zum Dauerzustand geworden“.

Beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel wurde derweil erneut scharfe Kritik an Erdogans Vorgehen laut.

Die Politik des türkischen Präsidenten zeige, „dass diese Türkei keinen Platz in der Europäischen Union hat und dass die Beitrittsgespräche abgebrochen werden sollten“, sagte der österreichische Außenminister Sebastian Kurz.

Kurz kritisierte die Einschüchterung und Inhaftierung von Oppositionellen und Journalisten: „Das  ist etwas, wo Europa nicht wegsehen darf.“ (afp)



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