Dritte Nacht in Folge – Erneut gewaltsame Proteste in Tunesien

In Tunesien hat es in der dritten Nacht in Folge gewaltsame Proteste gegeben. In der nordtunesischen Stadt Siliana bewarfen Jugendliche die Sicherheitskräfte mit Steinen und Molotow-Cocktails, heißt es.
Titelbild
Anhaltende Proteste in Tunesien. Januar 2018.Foto: FETHI BELAID/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Januar 2018

In Tunesien hat es in der dritten Nacht in Folge gewaltsame Proteste gegeben. In der nordtunesischen Stadt Siliana bewarfen Jugendliche die Sicherheitskräfte mit Steinen und Molotow-Cocktails, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Polizei setzte Tränengas ein. Wie ein weiterer AFP-Reporter berichtete, zündeten in Kasserine im Zentrum des Landes junge Demonstranten Reifen an, um Straßen zu blockieren. Sie bewarfen die Polizei mit Steinen.

Die Proteste richten sich gegen steigende Lebenshaltungskosten und die Sparpolitik der Regierung. Auch in Tebourba westlich der Hauptstadt Tunis seien am Mittwochabend Demonstranten auf die Straße gegangen, berichteten Einwohner. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, sagte ein Einwohner.

In Tebourba war am Montag bei gewaltsamen Protesten ein etwa 40-jähriger Mann getötet worden. Unklar ist nach wie vor die Todesursache. Das Innenministerium bestritt, dass die Polizei den Mann getötet habe.

Nach Angaben des Innenministeriums waren in der Nacht zu Mittwoch mehr als 230 Menschen festgenommen worden. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass wegen der Ausschreitungen in den größeren Städten nun Soldaten vor Banken, Postfiliale und Regierungsgebäuden postiert worden seien.

Tunesien hatte im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 seine Demokratisierung eingeleitet. Das nordafrikanische Land leidet aber weiter unter wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Inflation stieg bis Ende vergangenen Jahres auf sechs Prozent, das Handelsbilanzdefizit erreichte eine beunruhigende Höhe. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion