Die „Krone“ über Österreich-Wahlausgang: „Die Wutbürger sind jetzt Hoffnungs-Bürger“
„Die Ungarn und die Polen haben einen neuen Verbündeten hinzugewonnen, die Deutschen haben womöglich einen weniger“, kommentiert die belgische Zeitung „De Standaard“ die Nationalratswahl in Österreich und das erfolgreiche Abschneiden von ÖVP-Chef Sebastian Kurz.
Wie zu erwarten, gehen die Meinungen über den Wahlausgang vor allem auch in Deutschland weit auseinander. Während die „Bild“ und die „Welt“ sich eher positiv äußern, kommen bei der „Süddeutschen“ oder der „Zeit“ eher besorgte Stimmen zu Wort. Die „Süddeutsche“ spricht von einem Sieg des Populismus und die „Zeit“ zitiert die deutschen „Linken“ in ihrem Titel: „Das Ergebnis ist katastrophal“.
Die deutsche „Bild“ wirft eher ein neidisches Auge auf den jungen österreichischen Politiker und fragt: „Warum haben wir nicht so einen?“ Und: „Was hat der ‚Wunderwuzzi‘, was andere Politiker nicht haben?“
Die „Welt“ zieht Parallelen zu Frankreich und der Wahl Macrons: „Sebastian Kurz. Macron des Ostens, Macron der Migration“, heißt es dort. In einem Pressespiegel der größten Österreich-Zeitung „Krone.at“ wird die „Welt“ wie folgt zitiert: Dass sich Kurz selbst mit der mächtigsten Frau Europas, der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingsfrage angelegt hatte, wertet die „Welt“ als „Basis für Kurz‘ Kampf um die Kanzlerschaft“. Denn erst mit seiner Schließung der Balkanroute habe Merkel den Flüchtlingsdeal mit der Türkei geschlossen. „Das war ein diplomatisches Meisterstück von Kurz“.
Aus Wutbürgern wurden Hoffnungsbürger
Auch in einem weiteren Kommentar in „Krone.at“ sieht man den Erfolg von Kurz hauptsächlich als Antwort auf seine klaren Worte in der Asylpolitik und beim Thema Sozialmissbrauch. „Sebastian Kurz hat die große Unzufriedenheit im Land erkannt, die wirklich großen Probleme thematisiert und hat konkret an die Leistungsträger appelliert“, lobt man hier.
Österreich ist demnach etwas gelungen, was den Deutschen nicht gelungen ist. Die Krone schreibt: „Kurz machte aus den vielen „Wutbürgern“ eine breite Bewegung an „Hoffnungsbürgern“. Die bereits im Land massiv spürbare Aggression auf ‚die da oben‘ konnte auf die Stimmung ‚Wir schaffen gemeinsam Veränderung‘ gemildert werden.“
Die tiefe Frustration weiche nun der Zuversicht, dass jetzt endlich vieles besser wird, heißt es weiter. Man hofft darauf, „dass sich Leistung künftig wieder lohnt, dass österreichische Familien mit Kindern wieder geschätzt und gefördert werden, dass der Sozialbetrug konsequent bekämpft und illegale Immigration gestoppt wird.“
Integration durch Leistung
Laut dem Pressespiegel der Krone hebe auch die slowenische Zeitung „Vecer“ das Handeln von Kurz in der Flüchtlingskrise hervor. „Kurz gehört auch zu jenen mit den größten Verdiensten dafür, dass die Balkan-Flüchtlingsroute hermetisch geschlossen wurde“, schreiben diese.
Und auch die Schweizer huldigen dem ÖVP-Chef. Krone zitiert den Schweizer „Blick“: „Er ist einer der größten Senkrechtstarter, den die europäische Politik je gesehen hat. Mit seinem Programm und seinen Parolen redet Kurz den meisten Österreichern aus dem Herzen. Sein Motto: ‚Integration durch Leistung'“.
Auch die Ungarn freuen sich offenbar über den Wahlausgang im Nachbarland. „Blikk.hu“ schreibt laut Krone: „Das österreichische Wunderkind könnte nützlich für Präsident Viktor Orban sein“. Außerdem würden sich der Standpunkt von Kurz und seiner Partei und der ungarischen Regierung in der Flüchtlingsfrage nahe stehen, heißt es dort weiter.
„Österreich wendet das Blatt und bereitet sich darauf vor, die Machtverhältnisse in Europa auf den Kopf zu stellen“, kommentiert die italienische „La Repubblica“ laut Krone. Und die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt: „Viele von Kurz‘ Ideen – eine effizientere Verwaltung, Steuerentlastungen und mehr Mitsprache des Volks – sind richtig.“
(mcd)
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