Buch „La communauté“ zeigt: Integration der Einwanderer ist gescheitert

Das Buch „La communauté“ von Ariane Chemin und Raphaëlle Bacqué bewegt die Gemüter in Frankreich. Nach einem Artikel der WELT gilt es dort als „das“ politische Buch des Jahres.
Von 6. Februar 2018

„La communauté“ ist ein Buch, dass den sozialen Verfall der berühmt berüchtigten Kleinstadt Trappes 30 Kilometer südwestlich von Paris zeigt. Der Verfall entstand durch den gesteuerten Zuzug von immer mehr Einwanderern. Das Buch zeigt beispielhaft, wie die Integrationsbemühungen in Frankreich missglückten, und wie selbst gute Initiativen am Ende wenig bewirkten.

In ihrem Gesellschaftsporträt über die französische Kleinstadt namens Trappes zeigen die Autoren auf, dass die breitflächige Integration der Einwanderer in Frankreich gescheitert ist. Stattdessen herrschen große Gegensätze.

Das Buch macht deutlich woran Trappes leidet und die gesamte Französische Republik krankt.

„Wir wollten ursprünglich eine Geschichte der Einwanderung erzählen“, sagt Ariane Chemin, „aber wir haben eine Zweiklassengesellschaft vorgefunden“, zitiert WELT eine der Autorinnen.

Den Titel ihres Buches, „La communauté“, (Die Gemeinschaft) müsste man treffenderweise laut WELT mit „Die Parallelgesellschaft“ übersetzen.

Der Verfall geschah etappenweise

Der Verfall geschah in unterschiedlichen Etappen. Da sind die ersten großen Ströme an Einwanderer der ersten Generation, die in die neu errichteten Plattenbausiedlungen zogen und durch zahlreiche Integrationsbemühungen umsorgt wurden.

Später folgte die Desindustrialisierung und Massenarbeitslosigkeit der dritten Generation. Schließlich kam der Niedergang der Kommunisten kurz nach dem Mauerfall und darauf folgend der Beginn islamistischer Strömungen.

In der Nachkriegszeit gewannen linke Politiker zunächst enorm an Einfluss und ersetzten traditionelle Strukturen durch ein intensiv ausgebautes soziales Netz. Dann überließen sie den Islamisten, aus Gründen des Machterhalts, ihre Stadt kampflos. Damit verrieten sie, nach Aussage der Autorinnen, die Werte und Ideale ihrer Republik und der Islamismus breitete sich aus.

Das soziale Netz verfiel immer mehr und viele „Alteingesessenen“ leben jetzt so wie der Bürgermeister: „Sie betreiben Realitätsverweigerung“, der Bürgermeister nimmt das Wort Dschihad nicht in den Mund. „Es ist der amerikanische Geheimdienst, der die toten IS-Kämpfer aus Trappes zählt“  so Ariane Chemin in der WELT.

Abgestumpftheit, Resignation und Hoffnungslosigkeit erfüllt die Herzen

Vielleicht ist es auch eine Form von Abgestumpftheit, Resignation und Hoffnungslosigkeit die die Menschen erfüllt.

Die geografische Lage Trappes ist im WELT-Artikel sehr treffend formuliert und drückt die Gegensätze und soziale Schieflache aus:

In der Nähe die alte Pracht von Versailles, im Norden ein Golfklub, im Westen der Freizeitpark France en miniature, dazwischen Trappes, die Gastarbeiterstadt, wo der „soziale Fahrstuhl nie funktioniert hat und es nach Pisse stinkt“, wie es der in Frankreich berühmte Komiker Jamel Debbouze, ein großer Sohn aus Trappes, einmal formuliert hat“

„La communauté“ macht deutlich, wie einseitig sich Trappes entwickelte, nach dem radikale Islamisten mehr und mehr die Oberhand gewannen. Es beschreibt wie heute alle Fleischereien in Trappes halal sind, also nach islamischen Schlachtregeln zulässig.

Das im einzig verbliebenen Café im Stadtzentrum nur Männer sitzen und die Markthalle von Trappes, so wie sie ist, auch in Tunis, Algir oder Agadir stehen könnte. Selbst im Hamburgerladen Jame´s Diner sind die Hotdogs halal …

Sogar der einzige Buchladen ist islamisch

Wie viele Muslime in Trappes leben, kann niemand sagen, weil sich Frankreich weigert in Statistiken die ethnische Herkunft oder die Religionszugehörigkeit zu berücksichtigen. Doch nicht die Zahl ist das Problem, es ist die Radikalisierung, die kulturelle Lufthoheit, heißt es in der WELT.

So ist es nicht verwunderlich, das die einzige Synagoge, die seit dem Krieg in Frankreich brannte, in Trappes steht. Das einzige Todesopfer der Aufstände von 2005, als in ganz Frankreich die Barrikaden in den Vorstädten brannten, in Trappes starb.

Die Stadt ist immer wieder in den Schlagzeilen: Drogentote, Messerstechereien, Familientragödien, aus dem Ruder laufende Polizeikontrollen. Trappes ist für viele ein Synonym für Gewalt, Kriminalität und Extremismus geworden.

Laut dem Artikel sind 67 Islamisten von Trappes in den bewaffneten Dschihad aufgebrochen, was Trappes zur Hauptstadt der Rekrutierung des „Islamischen Staates“ machte.

Was können wir aus Trappes lernen?

Was können wir von Trappes lernen? Und wie kann sich Trappes wieder zurück in ein fruchtbares gesellschaftliches Miteinander voller Vielfalt, Lebendigkeit und innerer Stabilität wandeln?

Die Antwort findet man nicht direkt im Buch, sich lässt sich aber möglicherweise aus dem Porträt der gesellschaftlichen Verhältnisse dort ableiten.

Vielleicht ist es eine Rückbesinnung auf traditionelle kulturübergreifende, lebensbejahende Werte und die gemeinsame Umsetzung dieser im täglichen Leben – im alltäglichen Miteinander.

Doch die hohe Konzentration von Menschen aus fernen Kulturräumen mit ähnlicher Prägung, inmitten einer Gesellschaft, mit einer davon stark abweichenden Prägung macht ein Zusammenleben schwierig. Hier müsste man vielleicht ansetzen. Doch wer kann die Uhr wieder zurückdrehen?

Mehr dazu:

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