Bei Protesten in Venezuela angezündeter Mann stirbt an Brandverletzungen – Bereits 65 Menschen getötet

Zwei Monate nach Beginn der Proteste gegen die venezolanische Regierung ist die Zahl der Todesopfer auf 65 gestiegen. Ein 22-Jähriger war bei Krawallen in Caracas von Angreifern mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und in Brand gesteckt worden.
Titelbild
Menschen protestieren am in Caracas gegen Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro.Foto: JUAN BARRETO/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Juni 2017

Die Zahl der Toten bei den seit April andauernden politischen Unruhen in Venezuela ist auf 65 gestiegen. Ein 22-Jähriger sei an seinen Verletzungen gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft in Caracas am Sonntag mit. Der Mann war bei Protesten gegen Staatschef Nicolás Maduro Mitte Mai mit Benzin übergossen worden und hatte schwere Verbrennungen erlitten.

Regierung und Opposition gaben sich gegenseitig die Schuld für den Tod des Demonstranten. Maduro sagte in seiner wöchentlichen Fernsehsendung, der 22-jährige sei Opfer „eines Angriffs von Faschisten“ und eines „Hassverbrechens“ geworden. Oppositionsführer Henrique Capriles sagte hingegen, Hauptschuldiger für den Tod sei Maduro.

Seit mehr als zwei Monaten gibt es in Venezuela schwere Unruhen. Nahezu täglich kommt es zu Straßenschlachten zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Die Opposition in Venezuela kämpft für eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.

Die Opposition läuft zudem Sturm gegen eine geplante Verfassungsreform. Sie wirft Maduro vor, damit seine Macht ausbauen zu wollen. Am Sonntag nannte Maduro den 30. Juli als möglichen Termin für die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung.

Anfang Mai hatte der Staatschef angekündigt, er werde seine Vollmachten als Präsident einsetzen, um eine 500-köpfige Versammlung einzuberufen, deren Mitglieder zur Hälfte aus gesellschaftlichen Gruppen wie Gewerkschaften und nicht aus den politischen Parteien stammen sollen. Die Opposition wirft Maduro hingegen vor, die verfassunggebende Versammlung mit seinen Anhängern besetzen zu wollen. (afp)



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