Auswärtiges Amt: Reisende sollen Äußerungen gegen den türkischen Staat im Land vermeiden
In der Türkei wird von politischen Äußerungen gegen den Staat in der Öffentlichkeit abgeraten, lautet eine neu ergänzte Empfehlung des auswärtigen Amtes.
Passend zum etwas angespannten Verhältnis unserer Regierung zum türkischen Präsidenten Erdogan durch den Satire-Skandal Böhmermanns bringt die Behörde nun eine neue Empfehlung zum Schutz deutscher Bürger im türkischen Ausland heraus.
Als Teil seiner Dienstleistungen bietet das Auswärtige Amt Reisehinweise für jedes Land dieser Welt. Darunter hält es Wissenswertes und wertvolle Tipps für das Verhalten im Ausland bereit. Nun wurde für die Türkei unter dem Punkt “Besondere strafrechtliche Vorschriften” ein Eintrag ergänzt. Dort heißt es nun:
„Es wird dringend davon abgeraten, in der Öffentlichkeit politische Äußerungen gegen den türkischen Staat zu machen bzw. Sympathie mit terroristischen Organisationen zu bekunden.“
Spätestens seit “Böhmermann” ist auch die Anzahl türkischer Bürger, die wegen Beleidigung Erdogans angeklagt wurden, bekannt. 1.800 Staatsbürger seien dort deswegen angeklagt.
Das ist sicherlich keine Nachricht, die etwaige Reisepläne versüßen würde. Deutsche Reisende die Land und Leute in der Türkei kennenlernen wollen und offene Gespräche mit Einheimischen als wesentliche Bereicherung eines Reiseaufenthaltes ansehen dürften dies als schmälernd empfinden.
Es könnte zum Trost gereichen, dass zumindest die Preise für Unterkunft und Unterhalt gefallen sind. Was an der stark sinkenden Zahl von Buchungen liegen soll. Allein der Reiseveranstalter Tui meldete für Februar 2016 für die Türkei einen Einbruch bei den Buchungen um 40 Prozent.
Hintergrund ist eher die Angst vor Terroranschlägen als die Debatte um Meinungs- und Pressefreiheit in der Böhmermann-Affäre. Zudem ginge von den Kurdengebieten der Türkei Gefahr aus, in denen eine Art Bürgerkrieg schwelen soll. Dieser wirke sich auch auf die Metropolen des Landes aus, so RT.
Anscheinend weicht man derzeit nach Spanien als Alternative aus. Für das südeuropäische Land steigen die Buchungszahlen stark an. Tui hätte für das laufende Jahr nun für 26 Millionen Euro zusätzliche Bettenkapazitäten gebucht. (dk)
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