Angebliche Trump-Russland-Absprachen: Warum wärmen Medien dieses Thema immer wieder auf?

Die Trump-Russland-Affäre wird in den Medien immer wieder aufgewärmt. Doch warum eigentlich? Denn selbst nach zahlreichen Untersuchungen wurden keine Beweise für die Zusammenarbeit zwischen Trump und Russland während der Präsidentschaftswahlen 2016 gefunden. Eine Analyse der EPOCH TIMES.
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Symbolbild.Foto: MLADEN ANTONOV/AFP/Getty Images
Von 2. Februar 2018

Seit über einem Jahr wird in den Medien die sogenannte Russland-Affäre immer wieder aufgewärmt. Demzufolge soll US-Präsident Donald Trump während des Wahlkampfes 2016 mit der russischen Regierung zusammengearbeitet haben, um die Wahlen zu gewinnen.

Doch trotz mehrfacher Ermittlungen gibt es keine Beweise, dass diese Zusammenarbeit tatsächlich stattfand. Vielmehr haben diejenigen, die Einblick in die Ermittlungen haben, gesagt, dass keine Beweise für geheime Absprachen zwischen Trump und Russland gefunden wurden.

Beamte: Keine Beweise zur Zusammenarbeit gefunden

Der ehemalige Direktor des Nationalen Geheimdienstes James Clapper hat mehrfach – auch unter Eid – vor dem Kongress ausgesagt, dass ihm keine Beweise für eine Zusammenarbeit bekannt sind. Clapper war zu der Zeit von dem damaligen Präsidenten Barack Obama beauftragt worden, eine Untersuchung der mutmaßlichen russischen Einmischung bei den Wahlen 2016 zu beaufsichtigen.

Die Demokratin Dianne Feinstein hatte ebenfalls mehrmals ausgesagt, dass sie keine Beweise für geheime Absprachen gesehen habe. Feinstein ist amtierendes Mitglied des Rechtsausschusses des Senats.

Es gibt allerlei Gerüchte. Es gibt Artikel in Zeitungen, aber das ist nicht notwendigerweise ein Beweis“, sagte Feinstein am 18. Mai zu Wolf Blitzer von CNN.

Sogar die demokratische Abgeordnete Maxine Waters, eine scharfe Kritikerin von Präsident Donald Trump, gab in einem Interview im vergangenen Jahr zu, dass sie keine Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen Trump und Russland gesehen habe.

Warum also haben sich die Medienorganisationen entschieden, diese Geschichte ohne irgendwelche scheinbaren Beweise unerbittlich weiterzuverfolgen?

Medienberichte basieren auf Trump-Dossier

Eine Antwort könnte in der Herkunft des so genannten Trump-Dossiers liegen. Das Dossier wurde im Auftrag der Clinton-Kampagne und des Nationalen Ausschusses der Demokratischen Partei erstellt. Es entwickelte sich zur treibenden Kraft hinter den Vorwürfe gegen Trump.

Der Inhalt des Dossiers, den „Fusion GPS“ zugegebenermaßen nicht verifiziert hatte, wurde vom ehemaligen FBI-Direktor James Comey als „anzüglich und unbestätigt“ bezeichnet. Trotzdem wurde das Dossier insgeheim aktiv unter Politikern und Medienorganisationen verbreitet.

Das Dossier drang erst nach der Veröffentlichung durch Buzzfeed im Januar 2017 an die Öffentlichkeit. Zu dieser Zeit meinte Buzzfeed, dass das Dossier „seit Wochen unter gewählten Beamten, Geheimagenten und Journalisten zirkuliert“.

In Wirklichkeit war es zu diesem Zeitpunkt bereits monatelang im Umlauf. Aus britischen Gerichtsakten ist nun bekannt, dass Christopher Steele, ein ehemaliger britischer Spion, von „Fusion GPS“ mit der Erstellung des Trump-Dossiers beauftragt worden war. Er war es auch, der bei mindestens zwei Treffen mit Medienorganisationen über den Inhalt des Dossiers gesprochen hatte.

Zu diesen Medien zählten unter anderen die New York Times, die Washington Post, der New Yorker, CNN und Yahoo! News.

Steele wurde schließlich von einem russischen Geschäftsmann angeklagt, der in dem Bericht erwähnt wird. Dabei schrieb der Rechtsanwalt des Spions in den Gerichtsdokumenten, dass Steele die Treffen auf Anweisung von „Fusion GPS“ durchführte.

„Fusion GPS“ bezahlte Journalisten

Aber das ist noch nicht alles: Gerichtsdokumente, die vom Geheimdienstausschuss im US-Repräsentantenhaus eingereicht wurden, zeigen, dass „Fusion GPS“ direkte Zahlungen an einige Journalisten leistete, die sich mit dem Thema Russland befassten.

„Fusion GPS“ bestritt in einer Erklärung an die EPOCH TIMES, dass diese Zahlungen im Austausch für die Berichte geleistet wurden. Diese Angelegenheit wird jedoch von dem Ausschuss untersucht. Sowohl die Treffen als auch die Bezahlung deuten auf einen potenziellen Interessenkonflikt der beteiligten Medienorganisationen hin.

Die Medien berichteten über Vorwürfe, die nicht auf Informationen aus eigener Recherche beruhten, sondern auf dem Inhalt des Dossiers, welches nur ein Stück Oppositionsforschung war.

Ironischerweise stützte sich das Dossier selbst fast ausschließlich auf Kreml-gebundene Quellen. Somit besitze das Trump-Dossier alle Merkmale einer klassischen russischen Desinformationskampagne, meinte der Jura-Professor Ronald Rychlak, der ein führender Experten für russische Desinformationsoperationen ist.

Außerdem ist bekannt, dass das FBI das Trump-Dossier für eine Überwachung von Trumps Wahlkampfteam nutzte. Die preisgekrönte Journalistin Sara Carter berichtete darüber.

Ein FISA-Memo soll nun aufklären, ob der Antrag auf die Überwachung vor dem Gericht wissentlich mit falschen Beweisen gestellt wurde. Sollte dies der Fall sein, dann handelt es sich um eine Straftat. Das Memo wurde am Freitag veröffentlicht.

Mueller-Ermittlungen könnten auf falschen Beweisen beruhen

Dies könnte bedeuten, dass die Ermittlungen des Sonderberaters Robert Mueller über die mutmaßliche Einmischung Russlands bei den Wahlen 2016 in Frage gestellt werden, da er möglicherweise Überwachungsaufnahmen verwendet hatte, die auf falschen Beweisen beruhten.

Die Ermittlungen von Mueller haben bisher keine Hinweise auf eine geheime Absprache ergeben. Der Ex-US-Sicherheitsberater Michael Flynn wurde von Mueller angeklagt, weil er das FBI belogen und nicht, weil er mit Russland zusammengearbeitet hatte.

Und Trumps ehemaliger Wahlkampfmanager Paul Manafort wurde der Geldwäsche beschuldigt. Diese Beschuldigungen gehen aber auf die Zeit zurück, bevor er sich der Trump-Kampagne anschloss – diese Anklage hat nichts mit der sogenannten Russland-Affäre zu tun.

Russland-Affäre schadet Glaubwürdigkeit der Medien

Warum also klammern sich die Medien so fieberhaft an die Trump-Russland-Geschichte? Warum schauen sie sich nicht alle Fakten an, die ihnen zur Verfügung stehen, und präsentieren diese objektiv?

Was auch immer der Grund sein mag, eins ist sicher: Die Art und Weise, wie die Medien über die Russland-Affäre berichteten und praktisch sowohl die USA als auch die Welt irreführten, wird ihrer Glaubwürdigkeit einen beispiellosen Schlag versetzen.

Dazu gibt es bereits einige Beispiele: So brachte der Ex-FBI-Chef James Comey die „New York Times“ (NYT) bereits in Verruf. Am 8. Juni letzten Jahres sagte er unter Eid vor dem Sonderausschuss des Senats aus, dass die Informationen in der NYT-Titelgeschichte vom 15. Februar falsch gewesen seien. Dort hatte die Zeitung behauptet, dass Mitglieder der Trump-Wahlkampagne 2016 „wiederholt Kontakte mit hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern im Jahr vor der Wahl hatten“.

Bei der Anhörung bohrte der republikanische Senator Tom Cotton nach und fragte Comey, ob die NYT-Geschichte „fast völlig falsch“ sei. Dieser bejahte.

Im weiteren Verlauf der Anhörung erwähnte Comey auch andere falsche Medienberichte, in denen häufig anonyme Quellen aus Geheimdienst und Regierung zitiert wurden. Dabei wurde ebenfalls die Geschichte propagiert, dass das Trump-Team mit Russland kollidierte, um die Wahl zu beeinflussen.

Wenn Journalisten Artikel über vertrauliche Informationen schreiben, dann sind ihre Quellen Menschen, die oft nicht wirklich wissen, was vor sich geht, sagte Comey. „Ihr alle [im Ausschuss] wisst das. Vermutlich wissen die Amerikaner dies nicht“, so Comey.

Es gebe viele Geschichten über die Russland-Ermittlungen, „die einfach falsch sind“, fügte er hinzu.

Hier der ganze Skandal einfach erklärt (auf Englisch):

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Das Original erschien in der englischen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung von as)



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