Afghanistan: Drei Tote bei Selbstmordanschlag der Taliban auf NATO-Konvoi

Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug fuhr in Afghanistan in einen NATO-Konvoi. Drei Menschen sollen dabei getötet worden sein. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Titelbild
Symbolbild von afghanischem Sicherheitspersonal.Foto: WAKIL KOHSAR/AFP/Getty Images
Epoch Times2. August 2017

+++ UPDATE +++

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen NATO-Konvoi in Afghanistan hat es Tote oder Verletzte gegeben. Die NATO sprach am Mittwoch von „Opfern“, nannte aber keine Details. Ein Augenzeuge berichtete von drei Toten. Die Attacke ereignete sich in Daman in der südlichen Provinz Kandahar.

Im Westen des Landes wurden zudem Proteste von Schiiten wegen des Anschlags auf eine Moschee vom Dienstag erwartet, bei dem mindestens 30 Menschen getötet worden waren.

Bei dem Anschlag nahe des Flughafens von Kandahar fuhr ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in den Konvoi ausländischer Soldaten, wie die Polizei mitteilte. Drei Tote seien aus einem der drei gepanzerten NATO-Fahrzeuge geborgen worden, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP. Die Opfer seien mit Hubschraubern weggebracht worden.

Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban, die auch den Mohnanbau in der Region an der Grenze zu Pakistan kontrollieren. Der NATO-Einsatz in Kandahar wird von den USA geleitet. Deutsche Soldaten sind dort nicht stationiert.

Anschläge auf schiitische Moschee und irakische Botschaft

Die Sicherheitslage am Hindukusch ist derzeit höchst angespannt. Am Dienstag hatten zwei Attentäter in Herat im Westen des Landes eine schiitische Moschee angegriffen und mindestens 30 Gläubige getötet und 64 weitere verletzt, darunter mehrere Kinder.

Zu einem Anschlag auf die irakische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Montag hatte sich wiederum die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Schiiten in Afghanistan protestieren

Wegen des Anschlags auf die Moschee in Herat haben Angehörige der schiitischen Minderheit zu Protesten aufgerufen. „Wir werden die Toten heute Nachmittag begraben und dann werden wir auf die Straße gehen und Gerechtigkeit verlangen“, sagte Farhad Dost, der bei dem Anschlag in Herat einen Angehörigen verlor.

Die Wut der Schiiten, die mit rund drei Millionen Angehörigen im mehrheitlich sunnitischen Afghanistan eine Minderheit stellen, richtet sich auch gegen die Behörden. Angehörige warfen der Polizei vor, die Angreifer nicht gestoppt zu haben. Wer für den Anschlag in Herat verantwortlich ist, ist noch nicht bekannt.

NATO-Truppenaufstockung: Taliban an Verhandlungstisch zwingen

Die NATO hatte Ende Juni die Aufstockung ihrer Truppen in Afghanistan um mehrere tausend Soldaten bekanntgegeben. Die Taliban sollen auf diese Weise an den Verhandlungstisch gezwungen werden, meinte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Im Rahmen der Operation „Resolute Support“ (entschiedene Unterstützung) bildet die NATO afghanische Sicherheitskräfte aus. Damit soll das Land möglichst unabhängig von ausländischen Sicherheitskräften werden. (afp)

Mehr dazu:

Schiiten kündigen Proteste an nach Anschlag auf Moschee im afghanischen Herat



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion