Schweiz: Abgelehnte Asylbewerber im Bunker einquartiert- Beton & Stahl statt Tageslicht und Free WLAN
Wohin mit den abgelehnten Asylbewerbern, die eigentlich lieber in den Notunterkünften bleiben würden, als in ihre Heimat zurückzukehren. Eine die Abgelehnten betreuende Rechtsanwältin sagte dem „Tagesanzeiger“:
Der Alltag in den Notunterkünften ist hart. Aber in ihrer Heimat haben viele Flüchtlinge deutlich härtere Dinge erlebt. Deshalb wollen die meisten in den Notunterkünften bleiben.“
(Lena Weissinger, RA)
Da den Flüchtlingen Unterkunft, medizinische Versorgung und ein wenig Taschengeld nicht verwehrt werden können und sollen, wurden in vielen Kantonen provisorische Notunterkünfte eingerichtet.
Züricher Lösung
Deshalb und weil eine Abschiebung oft auch wegen fehlender Papiere nicht möglich ist, geht der Kanton Zürich neue Wege.
Um den abgelehnten Asylbewerbern die Entscheidung für eine freiwillige Rückreise zu erleichtern, hat der Schweizer Kanton Zürich die Migranten in einem unterirdischen Zivilschutzbunker in einem abgelegenen Waldstück untergebracht.
Im Bunker
In der Notunterkunft in Urdorf leben 50 Abgelehnte unter der Erde in vier Schlafzimmern und einem Aufenthaltsraum. Eine Küche ist ebenfalls vorhanden. Die schmalen Betten sind in drei Ebenen übereinander angeordnet – Tageslicht, WLAN und Handyempfang: Fehlanzeige.
Natürlich dürfen die Insassen der Notunterkunft hinaus, um zu telefonieren, in die Stadt zu gehen oder frische Luft zu schnappen. Allerdings müssen sie sich zweimal am Tag melden. Wer dies verpasst, bekommt keine Nothilfe.
Die knapp neun Euro pro Tag müssen für Essen und Zugtickets ausreichen. Viele fahren nach Zürich zum Deutschunterricht. Die Polizei schaut regelmäßig vorbei, manchmal kommt es zu Verhaftungen von fremden Flüchtlingen, wegen „illegalen Aufenthalts“.
Flüchtlinge in Schweizer Bunker einquartiert. Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images
Sie wollen nicht zurück
Flüchlingsanwältin Weissinger hält die harten Bedingungen im Bunker für „kontraproduktiv“, berichtet die „Krone“ von dem Fall. Man versuche, die Leute zu destabilisieren. Die Enge und die Perspektivlosigkeit würden häufig zu Streit führen.
Die Realität sei aber, dass die meisten der Flüchtlinge nicht freiwillig in ihre Heimat zurückkehren würden, aus verschiedensten Gründen, „selbst wenn man den Druck erhöht und selbst wenn sie kaum Chancen auf eine Aufenthaltsbewilligung haben“.
Es müssen gewichtige Gründe sein, warum jemand trotz widriger Bleibeumstände nicht in seine Heimat zurück will, für den einen diese, für den anderen jene.
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