Schweden erschüttert: Gruppenvergewaltigung stundenlang im Facebook-Livestream – Drei Verhaftete

Der Live-Stream einer Gruppenvergewaltigung erschüttert Schweden: Auf Facebook war am frühen Sonntagmorgen stundenlang zu sehen, wie drei bewaffnete Männer in einem Zimmer eine offensichtlich bewusstlose Frau vergewaltigten. Erst die eintreffende Polizei beendete das Verbrechen und verhaftete die Täter.
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Symbolfoto.Foto: TED ALJIBE/AFP/Getty Images
Von 23. Januar 2017

In Uppsala ist eine Schwedin stundenlang von drei Männern mit Migrationshintergrund vergewaltigt worden. Die Täter übertrugen die Tat live per Webcam in eine geschlossene Facebook-Gruppe. Das Verbrechen war stundenlang live im Internet zu sehen. Entsetzte User alarmierten die Polizei. Erst als diese am Tatort eintraf, endete das Verbrechen und dessen Liveübertragung. Die Männer wurden verhaftet.

Diese Vergewaltigung wurde live in einer Facebook-Gruppe übertragen und es gab und gibt viele Leute, die davon gehört haben oder die Übertragung gesehen haben.“ Mitteilung der Polizei Uppsala

Der Livestream erfolgte in einer Gruppe mit 60.000 Mitgliedern. Dort werden normalerweise Alltagsfragen, Events und Einladungen gepostet, schreibt „Expressen“.

Die Polizei war laut eigenen Angaben am Sonntagmorgen um 8:24 Uhr alarmiert worden. Die vergewaltigte 30-Jährige war während des Übergriffs bewusstlos und wehrlos, berichtet “Aftonbladet”. Sie wurde als “weggetreten” beschrieben.

Wie lange brauchte es, bis jemand eingriff?

Über den genauen Zeitpunkt der Tat herrscht in schwedischen Medien Uneinigkeit – „Aftonbladet“ schreibt es war Samstagabend, „Expressen“ datiert den Vorfall auf Sonntagmorgen (passend zur Polizeimitteilung). „Daily Mail“ wiederum schreibt, dass sich der Livestream des Verbrechens stundenlang hingezogen habe, bis die Polizei schließlich in dem Zimmer anlangte, die Täter stellte und die Kamera ausschaltete. „News.com.au“ spricht von einem dreistündigen Live-Stream.

“Expressen” berichtete vom Sadismus, den die Täter zur Schau stellten. Sie lachten das Opfer aus und machten sich über die Bewusstlose lustig. Auch gab es hämische Zuschauerkommentare. Entsetzte Facebook-Zuschauer wiederum kommentierten, dies sei ein Verbrechen und müsse sofort aufhören. Zeitweise sahen bis zu 200 User zu.

Täter gaben mit Tat an

“Expressen” zitierte die Facebook-Userin Josefine L.: Sie berichtete, dass der erste Täter seine Tat filmte und fotografierte und diese “als er fertig war” auf sein Snapchat hochlud. Später hielt er dann sein Smartphone in die Kamera und zeigte, wo er den Film hochgeladen hatte. Auch den zweiten Täter sah Josefine über die Frau herfallen. Ein dritter Tatbeteiligter hielt eine Pistole vor den Bildschirm und drohte den Zuschauern “Kommt nur!”.

Das ist krank”

“Das ist krank. Nur kranke Leute machen sowas. Es hätten mehr Menschen Verantwortung übernehmen und handeln sollen – mich macht am wütendsten, dass über 60 Personen zuschauten, bevor ich und ein anderer die Polizei gerufen haben”, so Josefine.

Eine andere Zeugin, Loviisa (22), sagte laut “Aftonbladet”, dass der Missbrauch an der Frau tatsächlich erst in dem Moment aufhörte, als die Polizei hereinkam. „Ich dachte zuerst, das sei ein schlecht inszenierter Witz. Aber das war es nicht.“

Mir brach das Herz. Das Mädchen saß vor der Kamera und der Typ, der sie filmte, versuchte sie dazu zu zwingen, abzustreiten, dass sie vergewaltigt worden war” (Online-Zeugin)

Zeugin Linda J. berichtete dem Lokalsender SVT News Uppsala, dass die Täter ihrem Opfer anschließend das Statement abnötigten, sie habe freiwillig mitgemacht:

Mir brach das Herz. Das Mädchen saß vor der Kamera und der Typ, der sie filmte, versuchte sie dazu zu zwingen, abzustreiten, dass sie vergewaltigt worden war”, so Linda. “Er gab ihr die Worte vor. Er war enorm höhnisch und lachte während des ganzen Films.”

Sie war gegen 8 Uhr auf den Stream gestoßen und verständigte die Polizei.

Wer sind die Täter?

Die Täter sind laut Polizei Jahrgang 1992, 1996 und 1998. Sie wurden wegen des Verdachts der schweren Vergewaltigung verhaftet. Die missbrauchte Frau ist Jahrgang 1986, wie die Polizei auf ihrer Website mitteilte. Sie wurde zu ihrer Sicherheit und zur Beweisaufnahme in ein Krankenhaus gebracht.

Gegen den verhafteten 24-jährigen gab es bereits mehrere frühere Gerichtesurteile wegen Drogendelikten und Körperverletzung. Er war im vergangenen April auf Bewährung freigelassen worden, berichtete „Expressen“. Seine Bewährungszeit war noch nicht zu Ende.

Facebook-Gruppe schon einmal Ziel der Ermittler

In der Facebook-Gruppe hatte es vor Kurzem schon einmal Ermittlungen gegeben, berichtete „The Local“: Schulkinder hatten in einer Live-Übertragung damit gedroht, einen anderen Schüler zu erschießen.



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