Pro-Europäer Macron zum neuen französischen Präsidenten gewählt – Bundesregierung zeigt sich erleichtert

Der unabhängige Pro-Europäer Emmanuel Macron ist mit nur 39 Jahren zum jüngsten Präsidenten der französischen Geschichte gewählt worden. Die Bundesregierung zeigte sich erleichtert über den Sieg des sozialliberalen Reformpolitikers.
Titelbild
Unterstützer von "En Marche!" und Emmanuel Macron bei der Wahlparty am 7. Mai 2017.Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Mai 2017

Der unabhängige Pro-Europäer Emmanuel Macron ist mit nur 39 Jahren zum jüngsten Präsidenten der französischen Geschichte gewählt worden. Der frühere Wirtschaftsminister erzielte bei der Stichwahl vom Sonntag einen klaren Sieg über Marine Le Pen.

Ersten Hochrechnungen zufolge kam der 39-jährige Mitte-Kandidat auf mehr als 65 Prozent. Le Pen, die demnach auf unter 34 Prozent kam, gratulierte dem Wahlsieger.

Der sozialistisches Staatschef François Hollande und Regierungschef Bernard Cazeneuve gratulierten Macron ebenfalls.

Die Bundesregierung ist erleichtert

Die Bundesregierung zeigte sich erleichtert über den Sieg des sozialliberalen Reformpolitikers. Macrons Wahl sei „ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert über den Kurzbotschaftendienst Twitter.

Macron selbst sagte der Nachrichtenagentur AFP, mit seinem Sieg öffne sich „ein neues Kapitel“ für Frankreich – das „der Hoffnung und der wiedergewonnenen Zuversicht“. Die Nachfolge des scheidenden Amtsinhabers Hollande wird er spätestens am kommenden Sonntag antreten.

Macron plant sozialliberale Reformen in Frankreich und will die Zusammenarbeit in der EU und in der Eurozone vertiefen. Ob er auch eine Regierungsmehrheit bekommt, wird sich erst bei der Parlamentswahl im Juni entscheiden.

Macron tritt das erste politische Amt an, in das er je gewählt wurde

Macrons politischer Aufstieg ist beispiellos in der französischen Geschichte. Die Präsidentschaftswahl gewann er ohne etablierten Parteiapparat. Der Politik-Jungstar hatte seine Bewegung „En Marche!“ (In Bewegung), die sich als weder links noch rechts ansieht, erst vor rund einem Jahr gegründet. Zu dem Zeitpunkt war er noch Wirtschaftsminister unter Präsident Hollande.

Von dem Ministerposten trat er im vergangenen August zurück, um sich seinen Präsidentschaftsambitionen zu widmen. Das Präsidentenamt ist das erste politische Amt, in das er je gewählt wurde.

In der ersten Wahlrunde am 23. April war Macron mit 24 Prozent der Stimmen vorne gelandet. Le Pen folgte mit 21,3 Prozent an zweiter Stelle. Der durch eine Scheinbeschäftigungsaffäre unter Druck geratene konservative Kandidat François Fillon schied mit 20 Prozent aus, ebenso Linkskandidat Jean-Luc Mélenchon mit 19,6 Prozent. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion