„Migranten sind mehr wert als Drogen“ – Italiens Mafia macht Millionengeschäft

Am Montag flog in Italien das Millionengeschäft der Mafia mit einem Asylheim auf. Dass die Mafia in der Asylindustrie absahnt, prangerte Beppe Grillo von der „Fünf-Sterne-Bewegung“ schon 2015 an. Hier sein Beitrag und aktuelle Zahlen.
Titelbild
Migranten auf dem MOAS-Schiff "Topaz Responder" am 24.November 2016 nahe Valenzia.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Von und 17. Mai 2017

Rund 32 Millionen Euro zweigte ein berüchtigter Mafia-Clan aus einem Asylheim in Italien ab. Eine katholische Organisation half dabei. 68 Personen wurden verhaftet. Diese Meldung ging am Montag durch die Medien. (Siehe HIER.)

Dass Italiens Mafia an der Migrationskrise dick verdient, beleuchtete Beppe Grillo, der Begründer der „Fünf-Sterne-Bewegung“ bereits 2015 in einem Blog-Eintrag. Seiner Ansicht nach ist die Mafia am Anheizen des Migrations-Stroms beteiligt.

Migranten sind mehr wert als Drogen“

Auf seinem Blog schrieb Grillo:

Jeder in Italien ankommende Migrant hat das Recht auf 1.050 Euro Lebensunterhalt im Monat. Davon geht ein Prozentsatz an die Mafia. Abgehörten Gesprächen zufolge ist dies ein Betrag zwischen ein bis zwei Euro täglich. Für die Mafia sind die Migranten eine Einkommensquelle. Sie sind mehr wert als Drogen. Eine Schiffsladung Afrikaner ist mehr wert als eine Schiffsladung Kokain.“

Und so liegt es in ihrem Interesse, dass so viele wie nur möglich kommen. Die Schlepper werden von Migranten bezahlt – etwa 1.000 Euro pro Person. Aber wer bezahlt die Schlepper wirklich? Sind es wirklich die Migranten, die zu Hause jahrelang sparen müssten, um auf diese Summe zu kommen? Oder ist es jemand anderes? Würde ein Migrant lebenslange Schulden riskieren, um einen Platz an Bord eines Bootes zu bekommen? Und wem schuldet er das Geld?

Es ist nicht realistisch, dass Menschen, die ‚alles verloren haben‘, die mittellos sind, die nicht mal Geld für Kleidung haben, leicht eintausend Euro oder sogar mehr auftreiben können. Woher kommt dieses Geld? Es ist offensichtlich, dass diejenigen, die Geld geben, diejenigen sind, die Geld verdienen – also die Mafia. Und so schließt sich der Kreis – mit den Schleppern, der Mafia und den Migranten.

Natürlich gibt es auch politische Parteien, die ‚Krisenmomente‘ schaffen, damit sie ‚Willkommenszentren‘ eröffnen können, um Geld für sich und die Mafia abzusahnen. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wo Migranten sind, da riecht es nach Geld. Neben Drogen und Prostitution ist das eine zusätzliche Einnahmequelle. […]. Um das Migrantenproblem in den Griff zu bekommen, muss der damit verbundene Geldhahn zugedreht werden.“

Italiens Asylindustrie in Zahlen

Laut einem 2011 erlassenen Gesetz erhält jeder Betreiber von Asylheimen in Italien staatliche Zuschüsse – pro Bewohner waren es damals 45 Euro. Heute sind es noch 35 Euro Subventionen, berichtete die „Junge Freiheit“.

In Italien leben gegenwärtig rund 175.000 Menschen in Aufnahmezentren, wo sie Nahrung, Kleidung, medizische und psychologische Versorgung, Italienischkurse und ein Taschengeld erhalten, berichtet AFP. Drei Milliarden Euro werden laut Schätzungen des Finanzministerium in Rom dieses Jahr für die Aufnahmezentren benötigt werden – abhängig davon, wie viele Menschen über das Mittelmeer nach Italien gebracht werden. 2017 kamen in Italien bislang 45.000 Menschen an, 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 2016 kamen 180.000 Personen in Italien an.

Italien erhält in der laufenden Finanzperiode von 2014 bis 2020 allein aus dem „Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds“ der EU mehr als 310 Millionen Euro, berichtet die „Zeit“.

Enttarnter Mafia-Deal „Spitze des Eisbergs“

Angesichts der enormen Summen hält Italiens Anti-Korruptionsbeauftragter Raffaele Cantone es nur für die „Spitze des Eisbergs“, was im Aufnahmezentrum in „Isola di Capo Rizzuto“ geschah. Die EU-Kommission erklärte, der Fall sei ihr nicht bekannt und verwies auf die italienischen Behörden.

Der Vorwurf, dass die Mafia bei der Flüchtlingsunterbringung mitverdient, ist schon mehrmals aufgekommen.

Zuletzt hatte der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro das Thema aufgebracht. Er ist Chef eines Teams von fünf Staatsanwälten, die sich mit kriminellen Aspekten der Migrationskrise befassen. Es gebe „direkte Kontakte zwischen einigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Menschenhändlern in Libyen“, so der Staatsanwalt laut „La Stampa“. Neue im Mittelmeer tätige NGOs würden möglicherweise sogar von Schleppern finanziert.

Auch ein inoffizieller Besuch des Milliardärs George Soros in Italien hatte vor einigen Tagen Furore gemacht. Soros wird von Kritikern wie Ungarns Regierungschef Viktor Orbán als ein Drahtzieher hinter der Migrationskrise bezeichnet.

Siehe auch:

Soros in Italien: Geheimtreffen mit Ministerpräsidenten

Italien ermittelt gegen NGOs bei Mittelmeer-Rettung – Hinweise auf George Soros als Geldgeber

Italienischer Staatsanwalt: NGOs arbeiten bei der Rettung von Flüchtlingen mit libyschen Schleppern zusammen

Sea-Watch sucht Flüchtlingsboote nun per Flugzeug – Kirche sponsort 100.000 Euro



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