Justiz: Verdächtiger gesteht Planung von noch größerem Anschlag in Katalonien – Sollte „auf Monumente abzielen“

UPDATE Ein Terrorverdächtiger hat in Spanien vor Gericht die Vorbereitung eines noch größeren Anschlags gestanden. Dies verlautete am Dienstag aus spanischen Justizkreisen in Madrid.
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Ein Polizist nach dem Anschlag in Barcelona, Spanien.Foto: Carl Court/Getty Images
Epoch Times22. August 2017

Nach den Anschlägen in Katalonien hat einer der Terrorverdächtigen vor Gericht die Vorbereitung eines noch größeren Anschlags gestanden. Dies verlautete am Dienstag aus spanischen Justizkreisen in Madrid.

Die vier überlebenden Mitglieder der mutmaßlichen Terrorzelle waren zuvor erstmals einem Richter vorgeführt worden.

Die Aussage über Planungen für einen noch größeren Anschlag stammt den Angaben zufolge von Mohamed Houli Chemlal, der am vergangenen Mittwoch in Alcanar bei einer Explosion vor den Anschlägen verletzt wurde. Chemlal bestätigte vor Gericht demnach seine Angaben aus einem Polizeiverhör.

Das Geständnis stammt laut Justiz von dem festgenommenen Mohamed Houli Chemlal. Die Zelle habe „einen Anschlag noch größeren Ausmaßes geplant“, hieß es aus Justizkreisen. Dieser Anschlag habe „auf Monumente abzielen“ sollen.

Die Anhörung fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen am Nationalen Gerichtshof in Madrid statt. Der Richter Fernando Andreu erhob mehrere Beschuldigungen gegen Chemlal und die anderen drei Verdächtigen: Verantworten müssen sie sich nun wegen terroristischer Morde, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Besitzes von Sprengstoff.

Chemlal war am vergangenen Mittwochabend in Alcanar bei einer Explosion kurz vor den Anschlägen verletzt worden. Mit seinem Attentats-Geständnis vor dem Gerichtshof in Madrid bestätigte er nach Justizangaben seine Aussage aus einem Polizeiverhör.

Bei den Anschlägen von Barcelona und Cambrils wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag 15 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. Von den zwölf mutmaßlichen Mitgliedern der Terrorzelle leben nur noch die vier, die nun in Madrid vor Gericht stehen. Die übrigen acht wurden von der Polizei erschossen oder starben bei der Explosion in einem Haus in Alcanar. Dort hatten die Attentäter nach dem Stand der Ermittlungen ein Lager mit Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff angelegt.

Dem Gericht vorgeführt wurden nach Angaben aus Justizkreisen außer dem 21-jährigen Chemlal Driss Oukabir, Mohammed Aallaa und Salh El Karib. Chemlal ist ein Spanier aus der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla. Die anderen drei Verdächtigen sind Marokkaner. Der 28-jährige Driss Oukabir ist ein älterer Bruder des 17-jährigen Moussa Oukabir, der an dem Auto-Anschlag in Cambrils beteiligt war und dort mit vier weiteren mutmaßlichen Mitgliedern der Terrorzelle von der Polizei erschossen wurde. Der 27-jährige Aallaa ist der Eigentümer des Audi, der bei dem Anschlag in Cambrils eingesetzt wurde.

El Karib, ein Freund von Driss Oukabir, hat ebenso wie ein großer Teil der Mitglieder der Terrorzelle in Ripoll am Fuße der Pyrenäen seinen Wohnsitz. Er betreibt dort einen Call-Shop für billige Auslandsgespräche. Er soll laut Presseberichten 34 Jahre alt sein.

Der Hauptattentäter, der 22-jährige Younes Abouyaaqoub, der vergangene Woche einen Lieferwagen in eine Menschenmenge auf Barcelonas Flaniermeile Las Ramblas gesteuert haben soll, wurde am Montag von der Polizei erschossen. Der mutmaßliche Kopf der Terrorzelle, der Imam Abdelbaki Es Satty, kam am vergangenen Mittwoch bei der Explosion im Versteck der Gruppe in Alcanar ums Leben.

Die Attentäter von Barcelona und Cambrils sollen von dem aus Marokko stammenden Imam radikalisiert worden sein. Zu den Anschlägen in Katalonien hat sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Die Anhörung im Staatsgerichtshof in Madrid fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nach den Anschlägen werden noch immer 48 Verletzte im Krankenhaus behandelt, von denen acht in Lebensgefahr schweben.

Bei den Anschlägen von Barcelona und Cambrils wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag 15 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. Von den zwölf mutmaßlichen Mitgliedern der Terrorzelle leben nur noch die vier, die nun in Madrid vor Gericht stehen. Die übrigen acht wurden von der Polizei erschossen oder starben bei der Explosion in Alcanar. (afp)



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