„Italiens Kapazität vor Zusammenbruch“: Österreich warnt vor Migrantenflut
Ein Ansturm afrikanischer Migranten auf Österreich, die Schweiz und Deutschland steht laut einem österreichischen Lagebericht kurz bevor: In Italien sei die Lage „dramatisch“ und die Notunterkünfte an ihrer Kapazitätsgrenze. 144.210 Migranten wurden bereits untergebracht. Doch das System ist kaum noch aufnahmefähig. „Die bisherige Strategie Italiens, die Migranten im Land zu verteilen, gerät ins Wanken“, heißt es im Bericht.
Der Migrationsstrom von Afrika nach Italien ist derweil so stark wie im Vorjahr. Ein hochrangiger Informant sagte zur „Krone“: „Wenn Italien die Lage nicht mehr im Griff hat, wissen wir, was auf uns zukommt – fast alle afrikanischen Migranten wollen weiter nach Deutschland. Und sie müssen somit über die Schweiz oder über unsere Brenner- Grenze Richtung Norden. Und viele werden dann sicher von Deutschland zurück zu uns abgeschoben.“
Im internen Bericht heißt es laut Krone:
- Seit 1. Januar 2016 kamen 98.993 Migranten von Afrika nach Italien, etwas mehr als im Vorjahr (97.990).
- Die meisten Boote (662 mit 86.711 Menschen) starteten in Libyen, in Ägypten (38) und in der Türkei (18).
- 144.210 Personen leben bereits in den italienischen Notunterkünften. Die meisten von ihnen kommen aus Ländern unterhalb der Sahara, wie Nigeria Gambia, aber auch aus Eritrea. „Es kommen jedoch keine Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan oder aus dem Irak“, so der Bericht.
- Es wird von „prekären Zuständen in Mailand“ und einer „dramatischen Lage an Italiens Grenze zur Schweiz“ gesprochen. Hunderte Migranten kampieren in Parks und auf Bahnhöfen, die hygienischen Bedingungen seien katastrophal.
- Auch stehe Italiens Regierungschef Matteo Renzi massiv unter Druck: Die Opposition kritisiere, dass er „bei der Flüchtlingsproblematik jede Führung verloren hat“.
Vor wenigen Tagen wurde ein ähnlicher Lagebericht aus der Schweiz bekannt. Darin hieß es: Über 3.000 Migranten mit Ziel Deutschland und Nordeuropa stauen sich derzeit im Raum Mailand. Ein gewaltsamer Durchbruch der Schweizer Südgrenze durch Migrantenmassen sei deshalb „ein realistisches Szenario“.
Die Schweiz ist nun deutlich restriktiver geworden und nimmt nur noch diejenigen Asylbewerber auf, die sie als „glaubwürdig“ einstuft: Zuerst waren alle Leute mit Reiseziel Deutschland abgewiesen worden. Als die Migranten das mitbekamen, begannen sie, so zu tun, als wollten sie Asyl in der Schweiz, um dann heimlich nach Deutschland weiterreisen zu können. Jetzt werden auch Leute, die sich derart spontan umentscheiden abgewiesen. Denn: „Die Grenzwächter dürfen sich nicht zu Helfern der Schleuser machen“, sagt der Tessiner Polizeidirektor Norman Gobbi.
Die italienischen Behörden wiederum wissen intern einiges über die Migrationsflut aus Lybien im Voraus. In einem Geheimpapier der italienischen Behörden vom 16. Mai hieß es: „Zwei Boote werden vermutlich diese, spätestens übernächste Nacht aufbrechen.“ Bekannt war außerdem: Der Name des Kapitäns, der momentane Aufenthaltsort der Migranten und die Info, dass die Schlepper ihren Klienten bereits erklärt hätten, dass es ausreiche, kurz nach Erreichen der internationalen Gewässer einen SOS-Notruf an die italienische Kriegsmarine abzusetzen. Dann sei die Rettung gewährleistet.
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Berichte, dass mehrere Tausend Migranten täglich aus Booten am Mittelmeer an Italiens Küste geholt wurden.
(sm / rf)
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