Hilfsorganisation: Lage der Flüchtlingskinder in Griechenland unzumutbar – sie werden Opfer von sexuellem Missbrauch
Die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer hat die Lage der minderjährigen Flüchtlinge in Griechenland als unzumutbar bezeichnet.
Weil es nicht genügend sichere Unterkünfte gebe, würden unbegleitete Kinder und Jugendliche in Griechenland zeitweise in Gefängnissen und Zellen von Polizeistationen eingesperrt. Nach offiziellen Zahlen seien dort im Juli mehr als 100 Flüchtlingskinder festgehalten worden.
„Ich fürchte, dass diese Zahl noch steigen wird“, so George Protopapas, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland. „Diese Situation ist für Minderjährige lebensbedrohlich. Sie werden zum Teil monatelang gemeinsam mit fremden Erwachsenen in Zellen gesperrt, werden Opfer von sexuellem Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt.“
Das verstoße sowohl gegen nationale als auch internationale Gesetze. Auch außerhalb der Polizeistationen und Gefängnisse sei die Lage für Flüchtlingskinder ohne Eltern prekär. „Viele von ihnen leben in Parks, Camps oder Massenlagern unter unzumutbaren Bedingungen“, so Protopapas.
Von derzeit 2.350 Kindern und Jugendlichen hätten nur die Hälfte einen sicheren, altersgemäßen Platz. Zur Krise trägt laut SOS-Kinderdörfer bei, dass die finanzielle Hilfe der EU seit Kurzem nicht mehr direkt bei den Hilfsorganisationen ankommt, sondern bei der Regierung in Athen.
Seitdem hätten die Organisationen absurde bürokratische Hürden zu meistern. Immer wieder müssten deshalb Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schließen.
Die SOS-Kinderdörfer in Griechenland betreuen nach eigene Angaben derzeit 89 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in vier Unterkünften. Die Kinder und Jugendlichen werden dort betreut und erhalten psychologische Hilfe.
„Es reicht nämlich nicht, diesen Minderjährigen nur Essen und ein Dach über dem Kopf zu bieten“, so Protopapas. „Sie brauchen einen sicheren Platz, gut ausgebildete Betreuer, Bildung und die Aussicht auf eine Zukunft.“ (dts)
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