Geheimdienstler zu LKW von Nizza: „Gepanzerte Scheibe – gut vorbereitet“
Auf Fotos des Todes-Trucks von Nizza sieht man deutlich: Die Scheiben des LKWs hatten viele, kleine runde Einschuss-Löcher. Allein auf der Frontscheibe waren es 24. Die Scheiben zersplitterten jedoch nicht. Diesen Umstand beleuchtete die israelische Website für Militär- und Geheimdienst-News, „DEBKAfiles“.
Laut ihren Terrorismus-Experten war der LKW kein gewöhnlicher, sondern sorgfältig vorbereitet gewesen. Statt einer mit einer konventionellen Scheibe sei er mit Panzerglas oder speziellem, kugelsicheren Kunststoff ausgestattet gewesen, so die Geheimdienstler. Dies sehe man deutlich auf Fotos.
Die Schäden an der Windschutzscheibe zeigten, dass einige, wenn nicht alle Kugeln, die auf die LKW-Kabine abgefeuert wurden, abprallten. Der Fahrer war so während seiner Attacke vor Schüssen geschützt. Der Artikel wies auch darauf hin: Erst als er aus dem LKW ausstieg und um sich schoss, wurde der Attentäter von der Polizei erschossen – ein Detail das in Agenturmeldungen oft unterging.
„Polizei-Pistolen zu schwach, um ihn zu stoppen“
„DEBKAfiles“ nannte die Polizei in Nizza unvorbereitet – gemessen daran, dass in Frankreich seit einem Jahr erhöhte Terrorwarnstufe gilt und der Nationalfeiertag ein exponiertes Event ist. Die Pistolen, wie sie die Polizei von Nizza verwende, seien unter diesen Voraussetzungen völlig unzureichend gewesen, um den Terroristen im Führerhaus außer Gefecht zu setzen. Auch hätten die kleinen Handfeuerwaffen keine Chance gehabt, den schnell fahrenden LKW durch Schüsse in die Reifen zu stoppen. Dies wäre nur mit stärkeren Waffen möglich gewesen, so das Portal.
In Medienberichten wurde der LKW als Kühlwagen beschrieben. Die Zeitung „Nice Matin“ berichtete, das Fahrzeug sei am Mittwoch gemietet worden. Der Bürgermeister von Nizza verbreitete laut „Telepolis“ noch die Variante, der Fahrer habe, schon während er fuhr, auf Menschen geschossen, was widerlegt wurde.
Gepanzerte Autos und beschussfeste Fahrzeuge werden von Regierungen, Polizei, Streitkräften und friedenssichernden Organisationen verwendet. Man muss sie bei Spezialherstellern bestellen. Sie kommen als Geldtransporter, LKWs oder Krankentransporter zum Einsatz. Gepanzerte Limousinen sind dagegen gebraucht auf Internet-Portalen erhältlich, haben jedoch stolze Preise.
Seine letzte SMS: „Bringt mehr Waffen“
Laut einem Exklusiv-Bericht des französischen Fernsehsender „BFMTV“ soll eine letzte SMS auf dem Handy des Attentäters nur 15 Minuten vor dem Attentat gelautet haben: „Bringt mehr Waffen“. Der Sender wies darauf hin, dass sich der Empfänger der SMS möglicherweise unter den 5 Personen befindet, die nach dem Anschlag verhaftet wurden.
Die der Terrormiliz Islamischer Staat IS / Daesh nahestehende Nachrichtenagentur Amaq hatte den 31-jährigen Tunesier als „Soldaten“ des IS bezeichnet. Er riss 84 Menschen in den Tod.
(rf)
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