Anti-Terror-Betonsperren: „Nizza-Steine“ schützen nicht vor LKW-Attentat – reiner Placeboeffect sagt sogar Hersteller
Über 2 Tonnen schwere Blöcke aus Beton werden aufgestellt. Der Test-LKW der Prüfgesellschaft Dekra beschleunigt auf 50 Kilometer pro Stunde. Gleich trifft er mit voller Wucht auf die Betonquader. Der MDR berichtete.
Das Fahrzeug ist vom gleichen Typ wie der LKW, mit dem der Anschlag in Nizza verübt wurde. Der Fernsehbericht will aufklären, ob die „Nizza-Steine“ – wie die Betonblöcke auch genannt werden – im Falle eines LKW-Anschlags ausreichend Schutz bieten.
Genau diese 2,4 Tonnen schweren Beton-Blöcke sind inzwischen sehr beliebt zur Sicherung von Außen-Events wie Festivals und Märkten. Ursprünglich dienten sie ähnlich dem Lego-Prinzip zum aufstellen temporärer Wände, wie einer der Hersteller im Video erklärt. Ob die tonnenschweren Klötze einen LKW aufhalten können, sollte sich bei der Dekra in Hamburg herausstellen. Gleich mehrere der Hersteller und Verkäufer wurden zum Test eingeladen.
Entsprechend groß war die Spannung, als der LKW auf 50 Kilometer pro Stunde beschleunigte und in die riesigen Beton-Klötze fuhr – noch größer aber die Ernüchterung: Der LKW wurde zwar sehr beschädigt, konnte aber seine Fahrt fortsetzen und hätte nach Aussagen der Tester noch 50 weitere Meter rutschen können. Nicht auszudenken, was bei schnelleren und schwereren LKWs geschehen würde. Einen wirksamen Schutz stellt diese Art von Betonklötzern offenbar nicht dar.
Betonblöcke von Politikern als Wunderwaffe bejubelt
Wie die „Krone-Zeitung“ berichtet, seien die mobilen Betonsperren von Politikern als eine Art Wunderwaffe gegen Fahrzeugterror hochgejubelt worden. Deswegen sollten möglichst viele davon angeschafft werden, um den Menschen zu Ostern auf den Märkten Schutz bieten zu können.
Doch die Prüfer von der Dekra und die Hersteller der Steine sind sich nach dem Test einig: Die Steine haben eher einen beruhigenden Effekt. Ein Hersteller spricht sogar von einer Placeboeffect. Wenn es aber hart auf hart kommt, dann können die Steine sogar zu gefährlichen Geschossen werden, die, einmal vom LKW angestoßen, viele Meter gleiten und verheerende Zerstörungen anrichten können.
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