Zunehmende Gewalt gegen Beamte: „Amtsträger werden bereits häufig aus dem Nichts angegriffen“

Auch der Vorsitzende des Beamtenbundes (dbb), Klaus Dauderstädt, kritisierte die zunehmende Aggression: "Gewalt gegen Lehrer, Mitarbeiter von Bürgerämtern, Jobcentern und Krankenkassen, Sanitäter und Feuerwehrleute."
Titelbild
Jobcenter in HalleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times15. Juni 2016

Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), hat gefordert, neben Polizisten und Einsatzkräften künftig auch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes besser vor Angriffen zu schützen. Der "Welt" sagte Caffier: "Nicht nur Polizisten, sondern auch andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes etwa in Jobcentern oder Finanzämtern sollen künftig besser vor Angreifern geschützt werden." Der Hang zur Aggressivität in der Gesellschaft sei größer geworden, erklärte Caffier.

"Da sind wir in der Pflicht, zu handeln." Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeige, dass man über einen besseren Schutz insgesamt für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst nachdenken müsse, erklärte der Sprecher der unionsgeführten Innenressorts. Caffier verlangte deshalb vor der an diesem Mittwoch startenden Innenministerkonferenz (IMK), dass der Tatbestand einer dem Angriff vorausgehenden Vollstreckungshandlung im Paragraf 113 Strafgesetzbuch gestrichen werden soll. "Denn Polizisten und andere Amtsträger werden bereits häufig aus dem Nichts angegriffen."

Höhere Strafandrohungen, wie sie derzeit im Raum stehen, lehnte Caffier allerdings weiterhin ab. "Ich wäre bereits zufrieden, wenn der bereits vorhandene Strafrahmen nach oben hin öfter ausgeschöpft wird", bekräftigte der Innenminister. Auch der Vorsitzende des Beamtenbundes (dbb), Klaus Dauderstädt, kritisierte die zunehmende Aggression: "Bei Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes darf es null Toleranz geben", sagte Dauderstädt.

Politik wie Arbeitgeber müssten ihrer Fürsorgepflicht gerecht werden und sich schützend vor die Kollegen stellen. "Nicht nur Polizisten und Vollzugsbeamte werden immer häufiger beschimpft oder körperlich angegangen, sondern auch Lehrer, Mitarbeiter von Bürgerämtern, Jobcentern und Krankenkassen, sogar die Kollegen in Kfz-Zulassungsstellen sind Opfer von Attacken", sagte Dauderstädt. Ebenso "inakzeptabel und skandalös" sei es, dass zunehmend auch Rettungskräfte wie Feuerwehrleute, Sanitäter und Notärzte bei ihrer Arbeit behindert oder bedroht würden.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion