Zuckerindustrie übt scharfe Kritik an Schmidt: „Zucker macht weder dick noch krank“
Die nationale Strategie von Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) zur Reduzierung von Salz, Zucker und Fett in Lebensmitteln wird von der Zuckerindustrie mit harscher Kritik abgelehnt.
„Der Staat hat kein Recht vorzuschreiben, was schmecken darf und was nicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zuckerverbandes WVZ, Günter Tissen, der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).
Zucker werde in dem Ministeriumspapier fälschlicherweise fast allein verantwortlich für die Gewichtszunahme in der Bevölkerung gemacht.
Zucker mache aber weder dick noch krank, sagte Tissen: „Es gibt keine Studien, die das belegen.“ Der Verbandschef warf Schmidt „Gleichmacherei bei den Rezepturen“ vor. Mit der Strategie verfolgt Schmidt das Ziel, die Lebensmittelindustrie zu einer freiwilligen Reduzierung von Salz, Fett und Zucker in den Produkten zu bewegen.
Dafür sollen die Rezepturen in kleinen Schritten angepasst werden. Hintergrund ist eine seit Jahren ungebrochene Zunahme von Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen in der Bevölkerung.
Ernährungsminister will bei Fertigprodukten „niemanden bevormunden“
Der Bundesernährungsminister bekräftigte jeodch seinen Plan. „Wir bevormunden niemanden“, sagte Schmidt der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch): Aber als Ernährungsminister müsse er auch die Gesundheit der Verbraucher im Blick haben. Der CSU-Politiker ergänzte: „Jeder soll essen, was er will und viele Menschen mögen Fertigprodukte.“
Diese enthielten aber viel Zucker, Salz und Fett. „Das wollen wir ändern – ohne den Geschmack zu beeinflussen.“ Deshalb habe er eine Reduktionsstrategie vorgelegt, die sich zunächst konzentriere „auf zuckergesüßte Erfrischungsgetränke, Brot und Brötchen, Frühstückscerealien, Joghurt- und Quarkzubereitungen sowie Tiefkühl-Pizzen“.
Mit Blick auf diese Produktgruppen werde man jetzt den Dialog mit den Herstellern intensivieren. Dabei setze er auf „freiwillige Zielvereinbarungen“, so der Minister. Die ersten Unternehmen würden gesündere Lebensmittel bereits als Wettbewerbsvorteil erkennen. (dts/dpa)
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