Zentralrat der Muslime: Keine Imame in der Bundeswehr – „eine Schande“

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat erneut den Einsatz von Imame in der Bundeswehr gefordert. Bereits vor Jahren hatte Bundesverteidigungsministerin von der Leyen angekündigt, den Bedarf an Imamen in der Truppe zu prüfen.
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SymbolbildFoto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times27. Februar 2018

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat erneut den Einsatz von Imamen in der Bundeswehr gefordert.

„Es ist eine Schande, dass wir in Deutschland nach so vielen Anläufen und Anstrengungen über fast sechs Jahre nicht mal einen dringend benötigten muslimischen Militärseelsorger installieren konnten“, sagte der Verbandsvorsitzende Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe).

Mazyek kritisierte, dass „die Politik jedes Mal Bürokratie als Grund dafür vorschiebt“.

Bereits vor Jahren hatte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) angekündigt, den Bedarf an Imamen in der Truppe zu prüfen und zu klären, wie deren Einsatz organisiert werden könne. Die Bundeswehr hat katholische und evangelische Militärbischöfe und -pfarrer, die den Soldaten unter anderem im Einsatz geistlichen Beistand leisten.

Zudem gibt es in der Truppe schätzungsweise rund 1.500 muslimische Soldaten, die an verschiedenen Standorten arbeiten. Mazyek sagte: „Die Bundeswehr ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und solch ein Schritt hätte eine starke integrationspolitische Signalwirkung.“

Der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels hatte in seinem Jahresbericht kürzlich die Bundesregierung wegen ihrer Untätigkeit bei diesem Thema kritisiert und geschrieben: „Nach mehr als sechs Jahren des ergebnislosen Prüfens macht sich langsam Ernüchterung breit.“ Als Vorbild nannte der Wehrbeauftragte Österreich, wo das Bundesheer inzwischen über zwei Militär-Imame verfügt. (dts)



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