Zeitenwende für die Union: „Eine Volkspartei ist nur dann eine Volkspartei, wenn sie auf ihr Volk hört“

Die Union hat bei der Bundestagswahl einen herben Rückschlag einstecken müssen, auch wenn sie die stärkste Partei des Abends war. "Im Berliner Konrad-Adenauer-Haus wurde begeistert geklatscht, nun möchten die führenden Köpfe der CDU gern zurück an ihre alltägliche (Regierungs-)Arbeit gehen", kommentiert Publizist Klaus Kelle. Aber so einfach sei es nicht.
Epoch Times26. September 2017

Union und SPD seien die großen Verlierer der Bundestagswahl, Afd und FDP dagegen die Gewinner, so das Urteil von Publizist und Kommentator Klaus Kelle auf dem Internetportal „theGermanz“.  Neun Prozent Verlust für die Union und auch die CSU sei „quer durch den Freistaat gerupft“ worden – so könne es doch nicht weitergehen.

Kelle geht davon aus, dass der CDU und der CSU eine Zeitenwende bevorstehen wird.

Die Strategie der „Modernisierung“, das Schielen auf die sogenannten „urbanen Millieus“ durch Übernahme vieler über Jahrzehnte als falsch erkannt und bekämpften linksgrünen Themen (unkontrollierte Massenzuwanderung, Homoehe, der unwissenschaftliche Gender-Quatsch) ist ein politischer Rohrkrepierer, wie ihn das politische Deutschland selten erlebt hat,

so das vernichtende Urteil des Medienunternehmers.

Kelle ist überzeugt, wenn die CDU nicht „kernsaniert“ werde, dann „wird sie über kurz oder lang den Weg anderer christdemokratischer Parteien in Europa antreten …nach unten.“ Eine Volkspartei sei nur dann eine Volkspartei, „wenn sie auf ihr Volk hört“.

Schaut man sich nachfolgendes Beispiel an, ist das bei den deutschen Volksparteien offenbar längst nicht mehr der Fall. Kelle schreibt, Anfang 2016 habe es eine repräsentative Meinungsumfrage gegeben, aus der hervorging, dass 70 Prozent aller Befragten der Meinung seien: Der Islam passt nicht zu Deutschland. „Haben Sie im Deutschen Bundestag auch nur einen einzigen Abgeordneten von CDU/CSU gehört, der das dort vom Rednerpult aus vertreten hat?“, fragt der ehemalige Zeitungsredakteur.

Doch nicht nur, dass sich die Politiker kaum um die Meinung des Volkes scheren würden, Christdemokraten würden sich auf Veranstaltungen sehen lassen, wo sie eigentlich nichts zu suchen hätten. Kelle schreibt weiter:

Politiker der Union gehen gern zur Vernissage ins alternative Kulturzentrum, zur Moschee-Eröffnung und zum Christopher Street Day. Das dürfen und sollen sie, wenn ihnen danach ist. Aber es würde zum Profil einer Volkspartei der Mitte passen, wenn ihre Spitzenpolitiker häufiger bei Freiwilliger Feuerwehr und Landfrauen vorbeischauen oder sonntags in der Kirchenbank sitzen und um Vergebung ihrer Sünden beten. Um die eigenen Leute kümmern, die eigenen Wähler dort abholen, wo sie sind, Flagge zeigen, wo es eben nicht nur modern und hipp zugeht. Denn dort drängeln sich ja schon all die anderen.

Weitermachen wie bisher wird diesmal nicht funktionieren, meint der Journalist. „Muss eine Parteivorsitzende nach solch einer krachenden Klatsche weiterhin Parteivorsitzende bleiben, die allein eine Million CDU-Wähler von der Bundestagswahl 2013 an die rechtskonservative AfD verloren hat – so wie hunderttausende Parteimitglieder in ihrer Amtszeit?“ Oder werden sich die „Freiheitlich-Konservativen Aufbrüche in der Union“ endlich trauen, personelle Konsequenzen zu fordern? Das wäre zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung, so Kelle.

Denn in Fragen der Inneren Sicherheit gebe es viel zu tun, kommentiert der Autor weiter, bei der Sicherung unserer Grenzen, bei der Abschiebung rechtskräftig abgelehnter „Flüchtlinge.“ Doch offenbar legt die CDU das Augenmerk auf Handlungen, die absolut nicht mit dem „C“ in ihrem Namen in Einklang stünden. Kelle fragt:

Warum finanzieren CDU-geführte Regierungen mit Millionenbeträgen aus unserer Steuern linksextreme Netzwerke und dubiose Stiftungen, die sie dann selbst bekämpfen? Warum fördern CDU-Regierungen den Gender-Schwachsinn mit Millionenbeträgen, gegen den der sogenannte Kreationismus christlicher Fundamentalisten lupenreine Wissenschaft ist? Warum machen die C-Parteien in Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen mit bei der Frühsexualisierung von Kleinkindern? Das C, liebe Freunde aus der Union, ist nicht ein Marketinginstrument, es ist ein Gütesiegel. Kein Programm für politischen Handeln, aber ein Kompass, was richtig ist und was falsch.

Kelle habe sich am Wochenende den Wahlkampfauftakt von Sebastian Kurz von der „schwachbrüstigen“ Volkspartei Österreichs (ÖVP) angeschaut. „So einen brauchen wir auch in Deutschland“, hätten viele Deutsche begeistert auf Facebook kommentiert. Und das sei wahr, meint Kelle, und – solche gebe es auch. Sie müssten nur endlich aufstehen und sagen: „Danke Kanzlerin, aber es reicht!

(mcd)



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