Unkrautgift „lediglich“ fünf Jahre genehmigt: Glyphosat-Anbieter und Monsanto „tief enttäuscht“

Der US-Agrarkonzern Monsanto hat insgesamt "tief enttäuscht" auf die EU-Entscheidung zur Verlängerung des umstrittenen Unkrautvernichters reagiert. "Der Genehmigungszeitraum beträgt lediglich fünf Jahre."
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Eine mit Glyphosat behandelte Wiese.Foto: SEBASTIAN WILLNOW/AFP/Getty Images
Epoch Times28. November 2017

Der US-Agrarkonzern Monsanto und weitere Hersteller von Glyphosat haben insgesamt „tief enttäuscht“ auf die EU-Entscheidung zur Verlängerung des umstrittenen Unkrautvernichters reagiert.

Zwar hätten die Mitgliedstaaten mit qualifizierter Mehrheit im Berufungsausschuss für eine erneute Zulassung von Glyphosat in der EU gestimmt, erklärte die Hersteller-Vereinigung GTF am Montagabend.

Der Genehmigungszeitraum beträgt aber lediglich fünf Jahre.“

Der Zusammenschluss sprach außerdem von einer „diskriminierenden Entscheidung“, die nicht der wissenschaftlichen Bewertung des Wirkstoffes entspreche. Das Ergebnis der Abstimmung sei vielmehr „das Resultat einer fehlgeleiteten öffentlichen Meinung und von politischer Einflussnahme“, empörte sich der Hersteller-Zusammenschluss. Untersuchungen hätten ergeben, dass von Glyphosat „keine unvertretbaren Risiken ausgehen“.

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Bei der Abstimmung am Montag im sogenannten Berufungsausschuss hatten die EU-Mitglieder knapp für die Verlängerung von Glyphosat um weitere fünf Jahre gestimmt. Diesmal war Deutschland mit seiner Zustimmung das Zünglein an der Waage.

Die Meinung von Experten über die möglicherweise krebserregende Wirkung von Glyphosat gehen auseinander. Unabhängig davon gilt Glyphosat nach Einschätzung von Umweltschützern allerdings auch als Gefahr für die Artenvielfalt besonders für Insekten und Vögel.

Für die Landwirte ist Glyphosat hingegen ein effizientes und kostengünstiges Mittel. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte daher bereits am Montag nach der Zustimmung von einem „überfälligen und folgerichtigen Schritt“ gesprochen. Die Begrenzung der Zulassung auf fünf Jahre sei „jedoch nur eine Minimallösung“, kritisierte der DBV und erklärte, künftige Zulassungsverfahren müssten „auf wissenschaftliche Grundlagen und Risikobewertungen“ gestellt werden. (afp)



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