Anschlag oder Unfall? Auto von AfD-Wahlkämpfern in voller Fahrt gerammt
Im Kölner Stadtteil Vingst ereignete sich am Dienstag ein Vorfall, zu dem die Kölner AfD und die Polizei getrennter Meinung sind.
Der AfD-Kreisverband Köln schreibt:
„KÖLN, 09.05.2017. Auf den Kölner AfD-Landtagskandidaten Günter „Gunnar“ Witzmann ist heute Morgen gegen 5 Uhr ein lebensgefährlicher mutmaßlicher Anschlag verübt worden. Zusammen mit einem weiteren Wahlkampfhelfer befand sich Witzmann auf dem Vingster Ring in Höhe des Freibades, um Wahlplakate anzubringen, als ein Auto ohne Kennzeichen auf gerader und voll ausgeleuchteter Strecke mit hoher Geschwindigkeit (ca. 80 bis 90 km/h) auf ihn zusteuerte.“
„Witzmann, der am Kofferraum stehend Wahlplakate präparierte, konnte sich durch einen Sprung zur Seite retten, während sein Auto, das mit eingeschaltetem Warnblinklicht auf dem Grünstreifen neben der Straße stand, hinten links getroffen und gegen einen Baum geschleudert wurde.“
„Beide Autos, ein Suzuki Swift und ein Opel-Kombi, erlitten Totalschaden. Das Auto des mutmaßlichen Täters strandete etwa 80 Meter weiter. Der Fahrer, ca. 1,70 Meter groß und südländischen Aussehens, flüchtete leicht verletzt. Wenig später rückten Polizei und Spurensicherung an, die Strecke wurde während des Berufsverkehrs etwa eine Stunde gesperrt.“
Witzmann erstattete Anzeige gegen Unbekannt. „Ich bin überzeugt, dass es sich um einen politisch-motivierten Angriff gehandelt hat“, so der AfD-Kandidat, der von einem „schockierenden Erlebnis“ sprach.
Das sagt die Polizei:
„Wir können absolut nicht bestätigen, was da in den sozialen Netzwerken verbreitet wird. Wir haben keine Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Tat“, so die Pressesprecherin der Kölner Polizei, Natalie Stach, auf Anfrage von „Der Westen“.
„Wir haben Hinweise darauf, dass der Opel- Fahrer schon Stunden zuvor in einer polizeilichen Kontrolle war. Daher gehen wir davon aus, dass der Fahrer aufgrund von Alkoholeinfluss in das Fahrzeug gerast ist und nicht, weil die Wahlhelfer dort gerade Plakate aufhängen wollten,“ so Stach.
Die Ermittlungen dauern noch an, und die Polizei fahnde nach dem Opel-Fahrer: Gesucht wird nach einem etwa 1,70 Meter großen Mann mit südländischem Aussehen. Er soll sich beim Aufprall leicht im Gesicht verletzt haben, so die Polizei. Mutmaßlich war er unter Alkoholeinfluss gefahren.
„Es war ein Anschlag. Punkt!“
AfD-Politiker Witzmann veröffentlichte daraufhin ein Video vom Unfallort/Tatort und wiederholte in einer Online-Kommentarfunktion seine Darstellung:
„Es war ein Anschlag. Punkt! Das Auto hatte keine Nummernschilder, die vierspurige Straße war taghell beleuchtet, mein Auto war komplett auf dem Grünstreifen neben der Fahrbahn mit eingeschaltetem Warnblinker abgestellt und ich trug eine Warnweste. Ich war dabei für mein Teammitglied die Großplakate auszulegen, die er wenige hundert Meter hinter mir anbrachte. Fühlte sich da jemand provoziert?“
„Der Fahrer des Opel Kombi zielte auf kerzengerader Strecke etwa 50 mtr von mir entfernt mit großer Geschwindigkeit direkt auf mich, als ich mit Großplakaten in der Hand hinter meinem Auto stand. Ich konnte mich mit einem Sprung in Sicherheit bringen.“
„Er traf mein Auto, das etwa acht Meter weit gegen einen Baum geschleudert wurde. Vor dem Aufprall gibt es keine Bremsspur, danach eine Schleuderspur des ebenfalls total beschädigten Opel von etwa 80 mtr. Der Fahrer des Opel flüchtete. Danach legte die Polizei das ganz große Besteck auf, einschließlich Hubschraubereinsatz und mindestens anderthalb Dutzend Polizisten.“
„Wir wollen Aufklärung!“
Witzmann findet es merkwürdig, dass die Polizei mit Hubschrauber nach einem Mann fahndete, den sie nun als „normalen“ Unfallflüchtigen darstellt. Er habe von einem Informanten erfahren, dass der Wagen in der gleichen Nacht bereits wegen Trunkenheit und falschem Kennzeichen aufgefallen sei.
„Aber wie kann es sein, dass ein solches Auto ohne Kennzeichen wieder weiterfahren kann?“, fragt Witzmann im Video. Diese „Zufälle“ sollten gefälligst aufgeklärt werden. Er glaube nicht daran, dass es ein „harmloser und allgemeiner Verkehrsunfall“ war.“ „Wir wollen Aufklärung!“
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