Umfrage: Mehrheit will Flüchtlingsobergrenze – AfD-Anhänger misstrauen dem „gesamten politischen System“ Deutschlands
Rund 60 Prozent der Deutschen wünschen sich laut einer Umfrage eine Obergrenze für Flüchtlinge, wie sie unter anderem die CSU fordert.
In der Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des „Handelsblatts“ gaben rund 71 Prozent der Befragten außerdem an, ein Gesetz zu wollen, welches die Zuwanderung nach Deutschland neu regelt. Mit solch einem Zuwanderungsgesetz verbänden die Bürger allerdings „nicht nur die Hoffnung einer qualitativen Steuerung, sondern auch einer quantitativen Begrenzung“, sagte Allensbach-Chefin Renate Köcher dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe).
In der Umfrage sollten die Bundesbürger ihre Wünsche an die nächste Bundesregierung nennen. Dabei zeigte sich unter anderem ein breiter Konsens für den Klimaschutz. 48,5 Prozent möchten, dass Deutschland nach dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Klimaschutzabkommen seine eigenen Bemühungen für den Klimaschutz unverändert fortsetzt. Rund 42 Prozent wünschen sich sogar verstärkte Anstrengungen in diesem Bereich.
In den politischen Einstellungen sieht Köcher deutliche Unterschiede zwischen AfD-Wählern und den Anhängern der übrigen Parteien. Bei der AfD sammelten sich die Unzufriedenen.
„AfD-Anhänger misstrauen dem gesamten politischen System der Bundesrepublik, ihren Institutionen und dem eingeschlagenen Weg der europäischen Integration; sie sehen Deutschland auch eher als Opfer denn als Gewinner der Globalisierung“, so Köcher. „Und die große Mehrheit ist überzeugt, dass das Land auf eine fundamentale Krise zusteuert.“ (dts)
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