Über „Relocation“-Verfahren: 7.852 Flüchtlinge nach Deutschland umgesiedelt
Über das sogenannte Relocation-Verfahren sind bisher 7.852 Asylsuchende nach Deutschland umgesiedelt worden. 3.405 seien aus Italien und 4.447 aus Griechenland gekommen, teilte das Bundesinnenministerium der „Welt“ (Freitagsausgabe) mit.
In dem Umverteilungsverfahren werden Schutzsuchende aus EU-Mitgliedstaaten mit besonders stark beanspruchten Asylsystemen – wie aktuell Griechenland und Italien – in andere Mitgliedstaaten umverteilt und durchlaufen dort das Asylverfahren.
Damit soll eine gerechte Verteilung der Asylsuchenden innerhalb Europas erreicht werden. Zudem liegen dem Innenministerium „Indizien auf bestehenden Migrationsdruck aus Griechenland“ vor – etwa auf dem Luftweg von Griechenland nach Deutschland.
Nach Beratung durch die an den Flughäfen Athen, Thessaloniki und Heraklion zur Unterstützung eingesetzten Beamten der Bundespolizei spreche die griechische Polizei Beförderungsausschlüsse aus. „Von Januar bis August 2017 hat die griechische Polizei über 3.200 Beförderungsausschlüsse ausgesprochen, bei denen Migranten inkriminierte Dokumente nutzten beziehungsweise sich missbräuchlich mit Dokumenten auswiesen. Darüber hinaus sind keine belastbaren Statistiken vorhanden“, teilte eine Ministeriumssprecherin der „Welt“ mit.
Auch über die griechischen Seehäfen Patras und Igoumenitsa gebe es regelmäßig Versuche von Migranten, Griechenland illegal in Richtung Westeuropa zu verlassen. Über die genannten Seehäfen verlaufen die Hauptverbindungen auf dem Seeweg für den Personen- und Warenverkehr zwischen Griechenland und Italien sowie der gesamten sonstigen EU.
Laut der Asylgesuch-Statistik des Innenministeriums wurde von Januar bis August ein Zugang von 123.878 Asylsuchenden nach Deutschland registriert – mehr, als an den Küsten Italiens und Griechenlands zusammen ankamen. Dort waren es laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) im selben Zeitraum 115.100 Schutzsuchende – in Italien 99.800 und in Griechenland 15.300. (dts)
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