Todenhöfer erklärt: Darum wird Israel nicht vom IS angegriffen
Die Zeitung Jewish News zitierte Todenhöfer in einem aktuellen Artikel wie folgt: "Das einzige Land, das ISIS fürchtet, ist Israel. Sie sagten mir, sie wissen, dass die israelische Armee zu stark für sie ist. "
Jürgen Todenhöfer reiste 2014 mit seinem Sohn Frederic für zehn Tage in das von den Terroristen kontrollierte Gebiet in Syrien – nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit, in dem er von den Terroristen per Internet Sicherheitsgarantien für sein Leben einholte.
Todenhöfer sagte danach, der IS befinde sich bei der „Vorbereitung der größten religiösen Säuberungen der Geschichte" und bezüglich der Möglichkeiten zur Bekämpfung der Terroristen sei er „pessimistisch": „Der IS ist mächtiger und gefährlicher als viele westliche Politiker ahnen.“
Todenhöfer behauptet, es sei Teil der IS-Taktik, Bodentruppen auf ihr Gebiet zu locken, um US-amerikanische und britische Soldaten gefangen nehmen zu können. Diese hätten keinerlei Erfahrungen mit Häuserkampf und Terrorstrategien. In Mossul gebe es zum Beispiel 10.000 IS-Kämpfer, die in 2.000 Wohnungen verstreut unter 1,5 Millionen Menschen leben. Für westliche Armeen ein schwieriges Umfeld.
Bei der israelischen Armee sehe es aber anders aus: „Sie wissen, dass die Israelis beim Bekämpfen von Terroristen und Guerilla sehr tough sind.“ Deshalb sei man beim IS der Ansicht, dass Israel auf dem derzeitigen Stand und mit der jetzigen Strategie nicht besiegbar sei.
Todenhöfer hatte Kontakt mit IS-Leuten aus der Medien-Abteilung, mit Richtern, Kämpfern und Anführern – und er sagt, die erste Stufe des IS-Plans zur Eroberung der Welt sei, den Mittleren Osten zu erobern – bis auf Israel, aus oben genanntem Grund. Stufe 2 des Plans sei die Eroberung des Westens, dieser werde allerdings zunächst keinen konventionellen Krieg erleben, sondern größere Terrorakte – „sie sagen, sie wollen nicht zu viele Schlachten gleichzeitig führen“, so Todenhöfer laut Jewish News.
Siehe auch: IS-Aussteiger berichtet: Daesh plant islamistischen Blitzkrieg in Deutschland
Die "Ungläubigen-Steuer"
Natürlich gab es schon eine obligatorische Drohung gegen die Israelis. In einer Videobotschaft warnte die Gruppe vergangenen Monat auf Hebräisch, dass „kein einziger Jude“ übrig gelassen werde. Todenhöfer jedoch sagte: „Der IS betrachtet alle anderen Religionen außer dem IS-Islam als Feind. Sie sagen, sie würden Juden und Christen leben lassen, wenn sie die Jizya, eine spezielle Steuer bezahlen, das wären etwa 600 Dollar pro Jahr. Auch hat man Christen in Rakka und Mossul gesagt, dass sie bleiben können, doch 100.000 von ihnen zogen es vor, zu gehen.“
Warum IS "abtrünnige" Muslime ermorden will
Radikaler klingt da schon der Plan zum Umgang mit den Shia-Muslimen, besser bekannt als Schiiten.
„Sie bringen alle Schiiten um, die ihnen in die Hände fallen“, so Todenhöfer. „Ich fragte sie, ob sie bereit seien, alle Schiiten zu töten und sie frotzelten: ‚150 Millionen oder 500 Millionen, wir kümmern uns da nicht drum, das ist für uns lediglich ein technisches Problem. Wir sind dazu bereit.“
Westliche Muslime, die Demokratien als Wähler unterstützen, werden ebenfalls als Top-Feinde eingestuft – mit der Begründung dass sie mit ihrer Stimme Menschen ermächtigen, Gesetze zu erlassen und damit Gott übergehen. (rf)
Siehe auch:
Todenhöfer: Putin stellt IS richtig dar – IS will alle Andersgläubigen töten
„Fassungslos in Gaza“: Jürgen Todenhöfer – Reportage zu Israels Bombardement
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