Terrorverdacht: Polizist und Politiker hatten Liste mit 5.000 Namen – davon über 100 von deutschen Politikern

Bei einer Razzia bei Terrorverdächtigen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Ermittler Listen mit mehr als 5.000 Namen gefunden. Darunter befanden sich auch die Namen und Adressen von mehr als 100 Politiker verschiedener Parteien.
Titelbild
PolizistFoto: GettyImages
Epoch Times8. September 2017

Bei den Durchsuchungen bei zwei Terrorverdächtigen in Mecklenburg-Vorpommern in der vergangenen Woche haben die Ermittler Listen mit mehr als 5.000 Namen gefunden, darunter auch mehr als 100 Politiker verschiedener Parteien. Das schreibt die „Welt“ in ihrer Freitagausgabe unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Ein tatverdächtiger Polizeibeamter soll zudem seinen Dienstcomputer genutzt haben, um nach politischen Gegnern zu suchen.

Hinweise auf Ausspähungen oder gar konkrete Mordpläne soll es aber bislang nicht geben. Ein Großteil der Angaben zu den Personen sei öffentlich verfügbar, heißt es aus Sicherheitskreisen weiter. Nach Informationen der „Welt“ sollen BKA-Beamte bei einem der Terrorverdächtigen, einem Rechtsanwalt und Lokalpolitiker aus Rostock, zwei Ordner mit „losen Blattsammlungen“ sichergestellt haben.

Darin aufgelistet seien mehr als 5.000 Namen, darunter auch mehr als 100 Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker, heißt es aus Sicherheitskreisen. Es soll sich um Vertreter von Linker, CDU, FDP und Grünen handeln, zu denen auch Adressen zusammengetragen wurden. Zudem entdeckten die Ermittler in dem Sammelsurium auch Unterlagen zur Alternative für Deutschland (AfD).

In einigen Fällen soll der zweite Beschuldigte, ein Polizeibeamter aus Grabow, seinen Dienstcomputer missbräuchlich dazu genutzt haben, um an die Meldeadressen zu gelangen. Der Mann wurde inzwischen vom Dienst suspendiert. Am 28. August hatte die Bundesanwaltschaft in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Wohnungen und Geschäftsräume durch GSG9-Spezialkräfte und das Bundeskriminalamt (BKA) durchsuchen lassen.

Die Karlsruher Justizbehörde ermittelt wegen des „Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. Im Fokus stehen ein Rechtsanwalt und Lokalpolitiker sowie ein Polizeibeamter. Sie sollen der sogenannten Prepper-Szene angehören und „einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung“ befürchtet haben. Zu diesem Zweck horteten die Männer laut Staatsanwaltschaft nicht nur Lebensmittel, sondern auch Waffen und Munition. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion