Studie bestätigt: Europa liebt Merkel – Südeuropäer beklagen deutsche Dominanz innerhalb der EU

Die Politik der deutschen Kanzlerin wird einer Studie zufolge in weiten Teilen Europas mit Wohlwollen aufgenommen. Dagegen wird die deutsche Dominanz innerhalb der EU von Südeuropäern eher kritisch betrachtet.
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Europäische Fahne vor dem Parlament in Athen. Die Eurogruppe und Griechenland hatten sich auf frisches Geld aus dem laufenden dritten Rettungsprogramm geeignet. Foto: Fotis Plegas G./dpa
Epoch Times16. Juni 2017

Angela Merkel muss sich um ihre Beliebtheit keine Sorgen machen, auch im Rest von Europa nicht.

Nach einem Bericht von „Welt“ haben sieben von zehn Europäern außerhalb Deutschlands ein positives Bild von der Bundesrepublik und rund die Hälfte denkt, dass Merkel richtige Akzente in der Weltpolitik setzt. Das geht aus offiziellen Umfragen des US-Forschungsinstituts Pew Research hervor.

Vor allem die Menschen in den Niederlanden und Schweden setzen Vertrauen in die deutsche Kanzlerin, mit 89 Prozent. Im Vergleich: Deutsche vertrauen Merkel nur zu 81 Prozent. Aber auch in Frankreich, Großbritannien und in Spanien glauben mehr als die Hälfte an die deutsche Kanzlerin. In sechs von neun untersuchten EU-Staaten sei das Vertrauen in sie gestiegen, so die Autoren der Studie.

Welt schreibt: „Trotz des Streits in der Euro- und Flüchtlingskrise, die Europa spalteten, hat es Angela Merkel (CDU) geschafft, sich zur stillen Anführerin Europas aufzuschwingen. Wenn etwas in Brüssel entschieden wird, ist sie an zentraler Stelle beteiligt.“

Gerade in der EU richteten sich viele Augen auf Deutschland, schreibt Welt weiter. Vor allem kleinere Staaten orientierten sich an der Meinung Berlins.

Südeuropäer halten Deutschland für zu dominant

Doch das ist nur eine Seite der Medaille, im Umkehrschluss schaut man nicht nur zu den Deutschen auf, sondern nimmt sie auch als zu dominant wahr.

Die Ergebnisse der Pew-Umfrage zeigen, dass viele Europäer den Einfluss Berlins auf die EU-Politik kritisch sehen. 49 Prozent der Befragten in neun EU-Staaten gaben an, Deutschland sei zu mächtig. Nur 36 Prozent sind der Meinung, die Deutschen hätten das richtige Maß an Einfluss.

Dabei lässt sich erkennen, dass die deutsche Dominanz vor allem von wirtschaftlich schwachen Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien beklagt wird. Franzosen, Niederländer und Schweden würden die Rolle der Deutschen für genau richtig halten, zeigt die Studie.

Laut dieser habe sich vor allem auch seit der globalen Finanzkrise die Einstellung gegenüber Deutschland in Italien, Frankreich und Spanien verschlechtert.

Insgesamt genießt die Bundesrepublik aber ein positives Ansehen innerhalb der EU-Länder.  93 Prozent der befragten Niederländer gaben an, ein gutes Bild von Deutschland zu haben. Es folgen Schweden (90 Prozent), Frankreich (82 Prozent) und Großbritannien (72 Prozent).

Anders sieht es in Griechenland aus. Besonders hier ist man auf die Deutschen schlecht zu sprechen: Eine klare Mehrheit (76 Prozent) gibt an, Deutschland negativ zu sehen. Aber in Griechenland scheint man allgemein mit Europa unzufrieden zu sein. 86 Prozent missbilligen hier ebenso das Agieren der EU in Wirtschaftsfragen.

(mcd)



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