Städtebund fordert Wohnungsreserve für 200.000 Migranten pro Jahr

Pro Jahr kommen ca. 200.000 Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland - der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert deshalb eine vorsorgliche Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten. Zahlen müsse dafür der Bund, denn es handele sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Titelbild
Asylheim in Karlsruhe:  Bundesinnenminister de Maizière will anerkannten Bewerbern für eine bestimmte Zeit den Wohnort vorschreiben.Foto: Archiv/dpa
Epoch Times9. Juli 2017

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert die vorsorgliche Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete.

„Nach wie vor kommen rund 200.000 Flüchtlinge pro Jahr nach Deutschland und niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, ob die Zahlen nicht wieder deutlich ansteigen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Welt am Sonntag“ (9. Juli 2017). „Damit sich dramatische Engpässe bei der Unterbringung wie im Jahr 2015 nicht wiederholen, müssen Unterbringungsmöglichkeiten vorgehalten werden“, verlangte er.

Zahlen muss der Bund, es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Der Bund und die Länder müssten möglichst genau erfassen, wo die Kommunen wie viele Plätze welcher Art in Reserve halten müssten. Zahlen müsse der Bund, denn es handele sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Forderung platzt in einen Wahlkampf, in dem das Flüchtlingsthema an den Rand gerückt ist. Auf dem Höhepunkt der Fluchtwelle seien bundesweit bis zu 1.200 Sporthallen als Notunterkünfte genutzt worden, sagte Heinz-Peter Meidinger, Chef des Deutschen Philologenverbandes, der Zeitung. Fast alle sind inzwischen wieder frei, ebenso Containerdörfer und andere Notunterkünfte.

Derzeit sind die Neuzugänge gering

„Die Neuzugänge sind derzeit gering. Deshalb stehen viele langfristig angemietete Objekte jetzt ganz oder teilweise leer“, erklärte Harald Löhlein, Leiter der Abteilung Migration beim Paritätischen Gesamtverband.

Doch die Probleme sind mit der Entspannung bei der allerersten Unterbringung der Neuankömmlinge nicht gelöst, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Verbandes der Wohnungswirtschaft (GdW).

„Es darf nicht passieren, dass die Politik die Integrationsbemühungen einstellt, sobald die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben“, sagte Gedaschko der Zeitung. „Das Motto `Aus den Augen, aus dem Sinn` funktioniert nicht.“

Notwendig seien generelle Verbesserungen im Wohnungsbau, darunter eine Entschlackung der Bauvorschriften. Auf diese Weisen ließen sich Baukosten und Mieten insgesamt dämpfen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion