„Spiegel“: USA unterstützten Willy Brandt mit geheimen Zahlungen
Die US-Besatzungsmacht hat den späteren deutschen Kanzler und SPD-Chef Willy Brandt nach einem "Spiegel"-Bericht in den 50er Jahren mit geheimen Zahlungen im SPD-internen Machtkampf unterstützt.
1950 hätten die Amerikaner dem damaligen Westberliner Bundestagsabgeordneten die damals sehr große Summe von 200 000 Mark zukommen lassen, berichtet das Nachrichtenmagazin. Es beruft sich auf den Historiker Scott Krause, der seine Erkenntnisse aus Archivunterlagen der Berliner Brandt-Stiftung präsentiert habe.
Willy Brandt hatte Zeit seines Lebens alle Vorwürfe von sich gewiesen. "Mir sind solche Mittel zu keinem Zeitpunkt zugegangen, weder zugunsten meiner Partei noch für irgendeinen anderen Zweck." Die Vorwürfe seien von dem ehemaligen Bundeskanzler und amtierenden SPD-Vorsitzenden 1977 als "lügenhafte Kampagne" bezeichnet worden.
Laut "Spiegel" verbreiteten sich die Korruptionsgerüchte durch das Buch des ehemaligen CIA-Agenten Victor Marchetti: "The CIA and the Cult of Intelligence".
Die Gerüchte von damals scheinen sich heute zu bewahrheiten. Mit Verweis auf Archivunterlagen berichtet das Magazin, dass die Amerikaner Brandt in 1950 200 000 Mark zukommen ließen. Später sei noch mehr Geld geflossen.
Laut "Spiegel" förderten die Amerikaner Brandt, weil er zu einer Gruppe Berliner Sozialdemokraten um den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter zählte, die eine Westintegration der jungen Bundesrepublik im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion befürwortete. Demnach war dieser Kurs innerhalb der SPD nach dem Zweiten Weltkrieg umstritten.
Brandt habe schon während des Zweiten Weltkrieg Kontakte zu dem CIA-Vorgänger, dem "Office of Strategic Services" (OSS) gehabt. Beobachter hätten damals schon geglaubt, dass Brandt wegen seiner engen Verbindung zu den USA nach dem Krieg eine Rolle spielen werde. Und tatsächlich kehrte Brandt nach dem Krieg von Schweden nach Deutschland zurück und führte ab 1948 das Berliner Sekretariat des SPD-Parteivorstandes. Von dort aus pflegte er auch weiterhin seine Beziehungen zu den USA. (dpa/so)
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