„Sexuell-sadistische Praktiken“ – Neuer Bundeswehrskandal: Misshandlungen in Kaserne für Elitesoldaten

Die Bundeswehr wird von einem neuen Skandal erschüttert. In einer Ausbildungskaserne in Baden-Württemberg "kam es zu einer Häufung ernstzunehmender Vorfälle", hieß es in einer Mitteilung des Heeres. Es wird von "sexuell-sadistische Praktiken" gesprochen.
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Bundeswehr-SoldatenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Januar 2017

Es geht um den Verdacht auf Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Gewaltdarstellung und Nötigung: Die Bundeswehr wird von einem neuen Skandal erschüttert. In einer Ausbildungskaserne in Baden-Württemberg „kam es zu einer Häufung ernstzunehmender Vorfälle“, hieß es in einer Mitteilung des Heeres. Eingeschaltet wurde demnach auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

In dem Ausbildungszentrum für Elitesoldaten in Pfullendorf gab es demnach Verstöße gegen das „Gebot zur Achtung der Würde des Menschen, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls“. Es gebe zudem Hinweise auf Mobbing. Außerdem seien im Zuge sogenannter „Aufnahmerituale“ Soldaten misshandelt worden.

Nach einem Bericht des „Spiegel“ waren in der Kaserne offenbar „sexuell-sadistische Praktiken“ bei der Ausbildung von Kampfsanitätern an der Tagesordnung. Zudem habe es „abstoßende Gewaltrituale unter Wachsoldaten“ in der Kaserne gegeben. Demnach wurde für sieben Mannschaftssoldaten die sofortige Entlassung beantragt.

Vorgesetzte seien nach derzeitigem Stand der Ermittlungen an den Geschehnissen nicht beteiligt gewesen, erklärte die Bundeswehr. Wegen der „gravierenden Defizite in der Führung“ seien aber mehrere Disziplinarverfahren und Versetzungen angeordnet worden. Die eindeutig identifizierten Täter würden fristlos aus der Bundeswehr entlassen, die ersten Schritte dazu seien bereits eingeleitet worden. Zudem sei die Staatsanwaltschaft Hechingen eingeschaltet worden.

„Die Vorgänge im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen sind nicht zu tolerieren“, erklärte Heeres-Inspekteur Jörg Vollmer. Die Verstöße würden „mit aller Konsequenz geahndet“. Den Angaben zufolge sind die internen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.

Die Ermittlungen kamen laut „Spiegel“ durch die Aussagen einer Soldatin ins Rollen, die sich an den Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) und Verteidigungsministerin von der Leyen wandte. Sie berichtete, dass sich Rekruten bei der Ausbildung vor den Kameraden nackt ausziehen mussten. Dabei seien sie gefilmt worden. Zudem mussten die Rekruten der Zeugen zufolge medizinisch unsinnige und offenbar sexuell motivierte Übungen absolvieren. (afp)



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