Serdar Somuncu: Deutsche AKP-Unterstützer könnten keine Woche in der Türkei leben
Dem Kabarettisten Serdar Somuncu falle es schwer, zu verstehen, warum ausgerechnet die in Deutschland lebenden Türken mehrheitlich für die Verfassungsänderung in der Türkei gestimmt hätten.
Der Sohn türkischer Einwanderer fand am Mittwochabend bei „sternTV“ klare Worte für die AKP-Unterstützer, die seiner Meinung nach „wahrscheinlich nicht einmal eine Woche in der Türkei leben können, weil ihnen dann elementare Freiheiten fehlen würden“, berichtet der „Kölner Express“.
Wer nur von unserer Auffassung profitieren will, wenn er hier ist, den Leuten in seinem Heimatland aber vorschreibt, sich einer vermeintlichen Diktatur unterzuordnen, der hat seinen Platz hier verloren.“
(Serdar Somuncu, türkischstämmiger Schriftsteller und Kabarettist)
In der Türkei werde rigoros gegen Menschen vorgegangen, „die eine andere Meinung haben“, dies alles entwickle sich in Richtung einer Diktatur, so der Kabarettist.
Die „Ja“-Sager in Deutschland
Laut dem „Stern“ gebe es besonders in Essen (76 Prozent) und Düsseldorf (70 Prozent) besonders viele „Ja“-Sager. Doch hätten in allen 13 Wahl-Städten mehrheitlich die Deutschtürken „Ja“ gesagt. Auch eine weitere Zahl lässt nachdenklich stimmen: Mehr als die Hälfte der 1,4 Millionen wahlberechtigten Deutschtürken hatten gar nicht erst abgestimmt.
Laut Somuncu habe Erdogan mit der Aktivierung der Deutschtürken versucht, einen Bürgerkrieg in der Türkei zu vermeiden, egal, wie die Folgen in Deutschland sein würden. Im aktuellen „stern“-Interview sagte er:
Er befürchtet, dass die Eliten in der Türkei aufständisch werden. Das würde einen Bürgerkrieg bedeuten. Deswegen aktiviert er seine stärkste Bürgerwehr außerhalb der Türkei: Nämlich die in Deutschland und Europa lebenden Türken, um sie auf seine Seite zu ziehen. Dabei riskiert er einen Bürgerkrieg in Deutschland.“
(Serdan Somuncu)
Siehe auch:
„Putsch gegen den nationalen Willen“: Der unnachgiebige Anführer des Nein-Lagers
Richterbund und Anwaltverein starten Hilfsplattform für geflüchtete türkische Kollegen
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion