Schüsse auf Asylheim in Dreieich: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes

Bei mehreren Schüssen auf eine Flüchtlingsunterkunft im hessischen Dreieich bei Offenbach ist ein Bewohner im Schlaf von einer Kugel getroffen und leicht verletzt worden.
Titelbild
Polizeibeamte und Fahrzeuge vor einer weitläufig abgesperrten Flüchtlingsunterkunft bei Offenbach.Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Epoch Times6. Januar 2016

Update 10:26, 06.01.: Ermittlungen wegen versuchten Mordes nach Schüssen in Dreieich

Nach den Schüssen auf eine Flüchtlingsunterkunft im südhessischen Dreieich ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Es müsse abgewartet werden, was am Ende dabei herauskomme, sagte eine Behördensprecherin. Zur Art der verwendeten Munition und Waffe machte sie weiterhin keine Angaben. Untersuchungen des Landeskriminalamtes dauern an. Ein oder mehrere Täter hatten vorgestern Morgen auf ein Fenster der Unterkunft gefeuert. Ein 23-Jähriger wurde im Schlaf getroffen und leicht am Bein verletzt. (dpa) 

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Die Schüsse wurden nach Angaben der Polizei kurz vor 2.30 Uhr auf ein Fenster abgegeben, eine Kugel traf einen schlafenden Asylbewerber. Der 23-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht, konnte aber nach kurzer ärztlicher Behandlung wieder entlassen werden.

Die Hintergründe der Tat waren noch unklar, die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Zur Art der Munition oder einem möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund wollte sich die Polizei nicht äußern. „Es kann alles sein. Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher. Das Gebiet wurde für die Spurensuche abgesperrt. Die Polizei hofft nun auf Zeugenaussagen, um den Vorfall aufklären zu können. Zuerst hatte der Hessische Rundfunk über die Schüsse berichtet.

Die Schüssen seien von einer vermummten Gestalt mit einer Faustwaffe abgegeben worden, sagte ein 27-jähriger Syrer und Heimbewohner gegenüber dem Hessischen Rundfunk. Der Täte habe sechs bis sieben Mal geschossen, so der Zeuge.

"Das war ein gezielter Angriff, durch den für die Bewohner der Unterkunft eine hohe Gefahr ausging", sagte Nina Reininger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Darmstadt.

Man dürfe nicht zusehen, wie sich die Spirale der Gewalt weiterdrehe, twitterte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Der Rechtsstaat dürfe und werde das nicht hinnehmen, schrieb er.

Dreeichs Erster Stadtrat Martin Burlon sagte ZEIT ONLINE, er sei "entsetzt und fassungslos" und verurteile "diesen feigen Anschlag". Die Stadtverwaltung stehe in engem Kontakt mit den Ermittlungsbehörden. "Dem verletzten Mann wünsche ich eine rasche Genesung und hoffe, dass die Täter schnell ermittelt werden", sagte Burlon. (dk/dpa)



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