Schlummert hier die Nazi-Atombombe? Ex-Ingenieur warnt vor Objekt in Thüringen

Atombomben aus der Nazizeit will ein pensionierter Ingenieur aus Sachsen im thüringischen Jonastal gefunden haben. Er benutzte dazu einen Bodenradar und eine 3D-Software. Bislang werden von den Behörden alle Vermutungen zurückgewiesen, gleichzeitig aber mehr Details über den Fund gefordert.
Titelbild
Warnschilder im Dorf Kopachi am 29. Januar 2006 in Tschernobyl, Ukraine. Kopachi ist eines der vielen Dörfer in der Nähe des Tschernobyl-Reaktors, die bald nach der Katastrophe geschlossen wurden, um eine weitere radioaktive Kontamination zu vermeiden.Foto: Daniel Berehulak / Getty Images
Epoch Times18. Mai 2016

In einem Stollen im thüringischen Jonastal, will er sie entdeckt haben: Lagern hier etwa deutsche Atombomben, die von den Nazis entwickelt, in der Schlussphase des Krieges versteckt und nie gefunden worden sind? Diese Frage beschäftigt Peter Lohr. Der Pensionär und Hobbyforscher ist einer von vielen, die den Stollen im Jonastal erforschen. Er behauptet bei seinen Untersuchungen mit einem Bodenradar mehrere Betonkonstruktionen in einer Tiefe von 12 bis 14 Meter entdeckt zu haben, berichtet der “MDR”. 

Laut Lohr könnte es sich dabei um isolierte Atombomben handeln, die der Konstruktion nach der Nagasaki-Bombe (“Fat Man”) ähneln. Mit seinen Messungen soll er 2012 begonnen haben. Deren Auswertung aber habe er  erst jetzt mit einer speziellen 3D-Software durchführen können.

Insgesamt handele es sich um fünf große Metallkörper von denen Lohr glaubt, diese könnten zu einer ähnlich verheerenden Katastrophe, wie in Tschernobyl führen. Da die Bomben keine Zünder hätten, drohe zwar keine unmittelbare Explosionsgefahr. Doch hochangereichertes Uran oder Plutonium könnten das Grundwasser verseuchen.

Atombomben ähnlich der Nagasaki-Bombe ("Fat Man"), wie er hier im National Atomic Museum in Albuquerque, New Mexico, ausgestellt ist, könnten in einem Stollen im thüringischen Jonastal versteckt liegen.Atombomben ähnlich der Nagasaki-Bombe ("Fat Man"), wie er hier im National Atomic Museum in Albuquerque, New Mexico, ausgestellt ist, könnten in einem Stollen im thüringischen Jonastal versteckt liegen.Foto: ROBYN BECK / AFP / Getty Images

„Das Metall lagert seit 71 Jahren in der Erde. Irgendwann wird es sich zersetzen. Dann haben wir ein zweites Tschernobyl!“, so Lohr in einem Interview mit der "Bild-Zeitung".

Entwarnung gab es hingegen zunächst von den Behörden. Man ginge nach einer Untersuchung des Geländes durch eine Fachfirma davon aus, es befänden sich dort keine Kernwaffen, wie aus einem "MDR"-Bericht hervorgeht.

Doch eigentlich hat Lohr die genauen Koordinaten seines Fundes den Behörden noch gar nicht mitgeteilt, wie aus einer Pressemitteilung der Behörden hervorgeht. Ob man dort zu voreiligen Schlüssen kam, bzw. einer Panik entgegensteuern wollte, lässt sich nur vermuten.

Bis zum 27. Mai soll Lohr nun die präzisen Koordinaten herausrücken, wo er die angeblichen Atombomben gefunden haben will. Der bislang von Lohr den Behörden gegenüber genannte Bereich sei zu groß.

Der Ort ist im Fokus von Forschern, da laut MDR in den letzten Kriegsmonaten ein Atomforschungslabor ins nicht weit entfernte Stadtilm in ein Schulgebäude verlegt worden war. (dk)



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