„Salafistische Zelle“ ausgehoben: Italienische Polizei nimmt Islamisten in Berlin fest
Die italienische Polizei hat den deutschen Behörden nach eigenen Angaben beim Ausheben einer „salafistischen Zelle“ in Berlin geholfen.
Insgesamt seien „elf Mitglieder“ der „heterogenen Gruppe“ identifiziert worden, teilte die italienische Polizei am Freitag mit. Sie seien zwischen 20 und 30 Jahren alt und hätten ähnliche Formen der Radikalisierung durchlaufen. Einige Mitglieder der Gruppe standen demnach in Kontakt zum mutmaßlichen Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri.
Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, sagte, er könne die konkrete Zahlenangabe von elf Mitgliedern nicht bestätigen. Er sagte, vier Verdächtige säßen in Berlin in Untersuchungshaft.
Zu den von der italienischen Polizei namentlich genannten Mitgliedern der Gruppe zählen der 26-jährige Kongolese Lutumba Nkanga und der 22-jährige Marokkaner Soufiane Amri.
Nkanga und Soufiane Amri wurden demnach am 4. Dezember im italienischen Hafen Ancona festgenommen. Da für Soufiane Amri ein Verbot zum Verlassen Deutschlands bestand, wurde er nach Deutschland ausgewiesen und dort nach Angaben der italienischen Polizei am 31. Januar festgenommen. Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigte die Abschiebung und die Festnahme.
Gegen Nkanga und Soufiane Amri besteht laut der italienischen Polizei der Verdacht der Zusammenarbeit mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der Finanzierung von IS-Aktivitäten durch Geldsammlungen in Deutschland. Die Festnahme in Ancona erfolgte, als die beiden auf eine Fähre nach Griechenland warteten, die wegen eines Streiks Verspätung hatte.
Nkanga wurde der italienischen Polizei zufolge in einem Zentrum für abgelehnte Asylbewerber in Brindisi untergebracht. Weitere Ermittlungen und das Abhören von Telefonaten Nkangas ergaben demnach, dass Soufiane Amri und Nkanga mit anderen Mitgliedern der Berliner Gruppe in Kontakt standen und mit gefälschten Papieren unterwegs waren. Drei weitere Mitglieder der Gruppe – Emrah Civelek, Feysel Hermann und Husa Saed Hussein – seien am 4. Dezember an der Grenze zwischen Kroatien und Serbien festgenommen worden, als sie vermutlich Richtung Irak oder Syrien unterwegs waren.
Im Februar wurde von den Berliner Behörden der Moscheeverein „Fussilet 33“ verboten. Ende Februar wurden im Zusammenhang mit dem Verbotsverfahren an 24 Orten in Berlin 15 Wohnungen, zwei Gewerberäume und sechs Hafträume in Gefängnissen durchsucht.
Der Tunesier Anis Amri wurde beschuldigt den Anschlag am 19. Dezember auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin durchgeführt zu haben. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und mehr als 60 weitere verletzt. Anis Amri wurde am 23. Dezember bei einer Polizeikontrolle im Großraum Mailand erschossen. (afp/so)
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