Pretzell gerät wegen Doppelmandat unter Druck – AfD-Politiker soll EU-Mandat aufgeben

Pretzell unter Druck: Die Vorsitzende des Haushalts-Kontrollausschusses im EU-Parlament forderte AfD-Fraktionschef Marcus Pretzell auf, sein EU-Mandat aufzugeben oder darzulegen, wie er sein Doppelmandat wahrnehmen wolle.
Titelbild
Der AfD-Landesvorsitzende von NRW, Marcus Pretzell.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times26. Juli 2017

Der nordrhein-westfälische AfD-Fraktionschef Marcus Pretzell gerät wegen seiner doppelten Bezüge als Abgeordneter in Düsseldorf und des EU-Parlaments unter Druck.

Die Vorsitzende des Haushalts-Kontrollausschusses im EU-Parlament, Ingeborg Gräßle (CDU), forderte Pretzell in der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch auf, sein EU-Mandat aufzugeben oder darzulegen, wie er sein Doppelmandat wahrnehmen wolle.

Gräßle verwies darauf, dass Pretzell seit dem 6. April im EU-Parlament an keiner Abstimmung teilgenommen habe. Gräßle räumte zwar ein, dass die Diäten miteinander verrechnet würden. Für Funktionszulagen gelte das aber nicht. Pretzell profitiere deshalb „entgegen seiner öffentlichen Beteuerungen ganz erheblich finanziell von seinem Doppelmandat“.

Neben einer steuerfreien Kostenpauschale in Höhe von 4342 Euro monatlich verfüge er über 24.164 Euro monatlich zur Beschäftigung von Mitarbeitern.

„Das Europäische Parlament ist kein Selbstbedienungsladen zur finanziellen Unterstützung von Landtagsabgeordneten“, sagte Gräßle. Pretzell, seit 2014 EU-Abgeordneter, hatte nach seiner Wahl zum AfD-Fraktionsvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen den Angaben zufolge erklärt, er wolle seinen Sitz im EU-Parlament erst nach der Bundestagswahl abgeben. Wegen der Verrechnung der beiden Abgeordnetendiäten habe er bis dahin aber keinen finanziellen Vorteil. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion