Sicherheit gefährdet: Polizeibeamte haben 21 Millionen Überstunden angehäuft
Deutsche Polizeibeamte haben angesichts neuer Aufgaben etwa bei der Terrorismusbekämpfung und einer dünnen Personaldecke zuletzt massenweise Überstunden angehäuft. „Die Landespolizeien und die Bundespolizei schieben in Deutschland einen gigantischen Berg von etwa 21 Millionen Überstunden vor sich her“, sagte Jörg Radek, Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
Die mangelhafte Personalstruktur in weiten Teilen der Republik gefährde mittlerweile die öffentliche Sicherheit, sagte Radek.
Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) beklagt, dass allein in NRW zuletzt rund vier Millionen Überstunden angefallen seien. Bei 40.000 Vollzugsbeamten bedeute das 100 Überstunden pro Polizist.
Die hohe Zahl an Überstunden ist laut Gewerkschaften vor allem dem Personalabbau der vergangenen Jahre geschuldet. Demnach sind seit 1998 bundesweit rund 16.000 Stellen gestrichen worden. Die GdP fordert daher die Genehmigung von 20.000 neuer Polizeistellen, um die bisherigen Verluste auszugleichen und den gestiegenen Anforderungen etwa durch die Terrorbedrohung gerecht werden zu können. Allerdings werde es wegen der umfassenden Ausbildung „bis zum Ende des Jahrzehnts“ dauern, bis die ersten der heute zusätzlich beschlossenen Polizeistellen auch besetzt werden könnten, sagte GdP-Vize Radek.
(dts Nachrichtenagentur)
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