Philologenverband rechnet mit „starken Integrationsproblemen“ in Schulen
Der Deutsche Philologenverband rechnet mit „starken Integrationsproblemen“ in Deutschlands Schulen. Der „Chancenspiegel 2017“ der Bertelsmann-Stiftung sei ein „Alarmzeichen“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag).
„Die Studie hat gezeigt, dass die Schulabbruchquoten bei Kindern mit Migrationshintergrund wieder steigen“, erklärte Meidinger, der 90.000 Gymnasiallehrer vertritt.
Er rief Bund und Länder dazu auf, diesem „besorgniserregenden Trend“ entgegenzuwirken. Während laut „Chancenspiegel“ der Anteil aller Schüler ohne Abschluss weiter abgenommen hat, ist der der Ausländer wieder leicht auf 12,9 Prozent angestiegen.
„Die Politik glaubt, mit der Neubildung von Tausenden von Klassen und der Einstellung von 13.000 Lehrkräften ihre Hausaufgaben gemacht zu haben und auch in der Öffentlichkeit spielt das Thema nicht mehr die Rolle wie vor einem Jahr“, kritisierte der Vorsitzende des Philologenverbands.
Vor Ort zeige sich aber, dass jetzt bei der zweiten Stufe der Integration, der Überführung der Kinder aus Willkommens-, Sprachlern- und Übergangsklassen in Regelschulen, massive Probleme und Defizite zu verzeichnen seien. „Grundsätzlich gibt es für diese Mammutaufgabe zu wenig staatliche Unterstützung“, betonte der Verbandschef.
Meidinger nannte es ferner „inakzeptabel“, dass Zukunftschancen von Schülern nach wie vor von der bildungspolitischen Leistungsfähigkeit der einzelnen Bundesländer abhängig seien. Zum in der Bertelsmann-Studie erneut festgestellten starken Zusammenhang zwischen Elternhaus und Bildungserfolg meinte Meidinger: „Eine generelle Entkopplung wird durch staatliche Maßnahmen nie erreichbar sein.“ (dts)
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