Paukenschlag in deutscher Wirtschaft: Siemens, VW und Co. bauen 53.300 Stellen ab
Ende dieses Jahres lagen die Arbeitslosenzahlen offiziellen Angaben zufolge bei einem Rekordtief von 2,53 Millionen. Doch wird das kein langfristiger Trend sein, meinen Experten. Demnach wird bereits im kommenden Jahr 2017 die Arbeitslosenquote wieder steigen. Dies berichtet “Focus-Online”.
Gründe für den Stellenabbau
Die Banken sparen vor allem beim Kundenservice. Die meisten Dienstleistungen wurden in das Online-Banking ausgelagert. So werden in diesem Bereich weniger Mitarbeiter benötigt. Es soll umstrukturiert werden. Neue Stellen entstehen vor allem im Bereich Digitalisierung und Finanztechnologie.
Bei den Autobauern und ihren Zulieferern fallen in Zukunft ebenfalls Stellen weg. Elektromotoren bestehen aus viel weniger Teilen als Verbrennungsmotoren. Das wird voraussichtlich Tausende Arbeitsplätze betreffen.
Auch Energiekonzerne werden sich von Mitarbeitern trennen, so die Experten. Wegen gesunkener Strompreise an der Strombörse sind einige Kraftwerke nicht mehr rentabel. Die Energieerzeuger wollen sich deswegen von Mitarbeitern trennen.
„Focus Online“ listet alphabetisch 15 Großunternehmen auf, die insgesamt 53.000 Stellen teilweise bis zum Jahr 2020 streichen wollen:
1.200 Stellen bei Air Berlin: Die vier Wartungsstandorte in Stuttgart, Nürnberg, Hamburg und Frankfurt am Main sollen geschlossen werden. Insgesamt entfallen 500 Jobs in der Techniksparte. Betriebsbedingte Kündigungen schließt Air Berlin nicht aus. Die Flotte wird halbiert und die eine Hälfte vermietet. Aktuell verhandelt Air Berlin mit Lufthansa und Tui Fly. Die Fusion soll im Sommer 2017 beginnen.
Bis zu 900 Stellen bei Boehringer: Drei Standorte in Deutschland sind betroffen: Vor allem Standort Ingelheim, zu einem kleinen Teil auch die Sitze in Biberach und Dortmund. Mitarbeiter in Biberach können wahrscheinlich in der biopharmazeutischen Herstellung unterkommen.
760 Stellen bis 2020 bei Bosch: Die Stellen entfallen am Standort Schwäbisch Gmünd in der Lenktechnik. Dort arbeiten derzeit noch 5.500 Menschen. Der Stellenabbau wird bis 2020 gestreckt. Bis dahin laufen zum einen befristete Verträge aus, aber auch die Stammbelegschaft ist betroffen.
9.600 Stellen bis 2020 bei Commerzbank: Es trifft ausschließlich Stellen in Deutschland. Der Abbau dauert bis 2020. Gleichzeitig will die Commerzbank 2.300 neue Arbeitsplätze schaffen, vor allem im Digitalbereich.
3.000 Stellen bei Deutsche Bahn Cargo – Beginn 2017: Der Stellenabbau ist bundesweit. Fast jeder fünfte Job soll entfallen. Der Abbau beginnt 2017. Mitarbeiter und Betriebsrat protestierten gegen den radikalen Stellenabbau. Darauf kündigte das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn an, Alternativvorschläge einzubeziehen.
4.000 Stellen bei Deutscher Bank bis 2018: Die meisten Stellen (2.500) entfallen im Privat- und Firmenkundengeschäft. Doch auch die Vermögensverwaltung und das Risikomanagement der Deutschen Bank sind vom Stellenabbau betroffen. In der Verwaltung für das operative Geschäft fallen 450 Jobs weg. Die restlichen Arbeitsplätze werden in der Personal- und der Kommunikationsabteilung, im Kapitalmarktgeschäft und in der volkswirtschaftlichen Abteilung DB Research gestrichen. Der Stellenabbau soll bereits 2018 abgeschlossen sein. Zwar soll der Abbau so sozialverträglich wie möglich ablaufen, betriebsbedingte Kündigungen werden aber nicht ausgeschlossen.
1.700 Stellen bei General Electric: Betroffen ist fast die komplette Mannheimer Fertigung mit 1062 Stellen, aber auch die Standorte Stuttgart und Bexbach. Viele Mitarbeiter wünscht en eine Altersteilzeit-Lösung. General Electric will aber trotzdem bei seinen Plänen bleiben.
70 Stellen bei Leoni – Beginn 2017: Der Stellenabbau betrifft vor allem das Leoni-Werk Kitzingen. Der Autozulieferer plant den Abbau der Jobs noch in 2017.
4.000 Stellen bei Linde: Es wird noch geprüft, wie viele Stellen an den verschiedenen deutschen Standorten genau abgebaut werden. Allein das Dresdner Werk könnte 500 Arbeitsplätze verlieren. Der Abbau beginnt 2017, spätestens 2018.
1.000 Stellen bei MAN Diesel und Turbo: Betroffen sind vor allem die Standorte Hamburg, Berlin (300 Mitarbeiter) und Augsburg (140 Mitarbeiter). Der Abbau soll sozialverträglich gestaltet werden.
1.600 Stellen bei RWE bis 2020: Im Braunkohletagebau Garzweiler, Hambach und Inden werden Stellen abgebaut. Der Abbau bei RWE soll bis 2020 abgeschlossen sein.
770 Stellen bei Schaeffler: 500 Jobs fallen vor allem in der Verwaltung in europäischen und amerikanischen Werken weg. 270 Mitarbeiter müssen in Elfershausen, wo Schaeffler Wälzlager herstellt, um ihre Arbeit bangen. Die Werke in Schweinfurt und Eltmann (Landkreis Haßberge) sind noch nicht von den Kürzungen betroffen.
1.700 Stellen bei Siemens bis September 2020: Betroffen sind die Standorte Nürnberg (590 Jobs), Ruhstorf (600), Bad Neustadt/Saale (330) und Erlangen (160). Die Umsetzung dauert bis September 2020. Siemens versucht die betroffenen Mitarbeiter durch Verlegung in andere Abteilungen zu halten. Außerdem plant das Unternehmen Abfindungen, Altersteilzeit oder den Übergang in Auffanggesellschaften.
Stellenabbau bei Uniper: Noch ist nicht bekannt, wie viele der 5.000 Stellen die Eon -Tochter Uniper abbauen will. Zudem möchte der Energieversorger die Löhne und Gehälter senken.
30.000 Stellen bei Volkswagen bis 2020: Noch ist nicht bekannt, welche Standorte in Deutschland in betroffen sein werden. Weltweit streicht VW sogar 30.000 Jobs. Der Stellenabbau dauert bis 2020. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, etwa über Altersteilzeit. Gleichzeitig will der Konzern im Zuge seiner Elektroauto-Offensive 9.000 neue Stellen schaffen.
Viele neue Jobs bei mittelständischen Unternehmen
Anders als bei den Großkonzernen bieten mittelständische Unternehmen Tausende neue Jobs in 2017. Einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge wollen mittelständische Unternehmen allein im Jahr 2017 450.000 neue Stellen schaffen.
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