Mundtot gemacht: Kritische Blogger und Aktivisten werden zunehmend wirtschaftlichem Druck ausgesetzt

Sinnlose Anzeigen und Klagen werden immer öfter gegen kritische und unabhängige Blogger und Aktivisten in Deutschland eingesetzt, um sie zum Schweigen zu bringen. Durch diese Methode werden sie gezwungen, Zeit und Geld in Anwälte zu investieren. Lange können die Engagierten diesem wirtschaftlichen Druck nicht standhalten.
Titelbild
Nicht nur in China darf manches nicht mehr gesagt werden.Foto: Greg Wood/AFP/Getty Images)
Epoch Times4. August 2017

„Gleich dreimal innerhalb der letzten vier Wochen war PHILOSOPHIA PERENNIS gezwungen, sich einen Rechtsanwalt zu nehmen“, schreibt David Berger auf seinem Blog. Nicht dass sie irgendetwas verbrochen hätten. Aber die Linken hätten eine neue Strategie entdeckt:

Obwohl sie eigentlich den Rechtsstaat verachten, greifen sie immer öfter darauf zurück, um diejenigen, die ihnen gefährlich werden könnten, durch meistens sinnlose Anzeigen und Klagen mürbe zu machen, bis sie aufgeben.

Und der sympathische Blogger und Autor hat auch eine Erklärung dafür: „Ganz einfach deshalb, weil sie – besonders wenn sie ehrenamtliche Blogger sind – die eigenen Anwaltskosten nicht mehr schultern können, während die Kläger diese aus der Kaffeekasse jener Institutionen bestreiten, für die sie arbeiten. Und die wiederum nicht selten aus Steuergeldern bezuschusst werden. Bei den die Zuschüssen Verteilenden machen sie sich dabei sicher nicht unbeliebt, wenn sie auf eine solche Weise gegen regierungskritische Blogs vorgehen.“

FB-Konto von Jürgen Fritz wurde komplett gelöscht

Mit ähnlich harten Bandagen geht man auch gegen unseren Gastautor Jürgen Fritz vor. Vor drei Tagen wurde sein Facebook-Konto zum vierten Mal in 3 Monaten gesperrt – diesmal für 30 Tage.

Heute gab es eine weitere verschärfte Sanktion gegen ihn: Sein Profil wurde ohne Nennung eines konkreten Grundes komplett gesperrt und von der Facebookseite entfernt. Anschließend verlangte man einen Identitätsnachweis von ihm. Selbst als er seinen Führerschein mit Name, Geburtsdatum und Foto einreichte, teilte man ihm mit, dass dies FB nicht reichen würde. Erst nachdem er ein an ihn gerichtetes Schreiben seiner Hochschule + eine Kopie seines Michael-Raubal-Preises + einen aktuellen Kontoauszug + eine Honorar-Abrechnung des Akademiker-Verlages für sein Buch zusätzlich eingereicht hat, wurde sein Konto wieder freigegeben. Er selbst bleibt aber weiterhin noch 26 Tage von allen Aktivitäten gesperrt.

Netzfrauen:  Wir haben lange geschwiegen, alles hingenommen, aber DIE hören nicht auf

Und auch eine weitere kritische Stimme im Netz ist verstummt. Die „Netzfrauen“ haben aufgegeben.  Auf ihrer Facebook-Seite hinterließen sie am 31. Juli diesen Abschiedsbrief:

Liebe Fans, Follower, liebe Leserinnen und Leser, 

Wir haben Sie informiert, dass wir seit letztem Jahr extrem von einer Gruppe tyrannisiert werden. Man droht, uns finanziell zu schaden, wie man auf unserer Webseite nachlesen kann. 

Allein schon, dass wir Sie informiert haben, reichte wieder mal aus, uns mit Abmahnungen zu drohen. 

Uns war nicht bekannt, dass es eine Straftat ist, etwas zu hinterfragen und dann auch noch zu veröffentlichen. 

Nein, es sind keine Konzerne. Ok, einige, die es auf uns abgesehen haben, haben zum Beispiel Massentierhaltungen. Es sind aber auch Mütter darunter, die sogar ihre Kinder auf Facebook zeigen. 

Wir kennen diese Personen, da wir ja auch Mails und andere Hinweise bekommen. Es ist uns aber zu mühselig, unsere Zeit mit Anwälten zu verbringen, oder immer wieder erklären müssen, woher wir Quellen, Bildmaterial u.s.w. haben, wenn doch alles in unseren Artikeln steht.

Als wir 2013 gebeten wurden, weiter zu schreiben, haben wir es getan. Wir haben mittlerweile mit Konzernen Dialoge geführt und auch uns mit unterschiedlichen Ministerien und Bundestagsabgeordneten auseinander gesetzt.

Doch jetzt ist Schluss. Wir wollten eine bessere Welt für unsere Kinder und Enkelkinder, aber jetzt sind auch diese in Gefahr, denn wie heißt es in der Drohung auf unserer Webseite, dass man auch vor denen nicht halt machen wird.

Wir haben unser Haushaltsgeld in die Netzfrauen gesteckt, waren sparsam, um uns das leisten zu können. Aber dass unsere Männer arbeiten, damit wir das Geld zum Anwalt bringen können, sehen wir nicht mehr ein. 

Sollten jetzt einige schreiben, dass wir weitermachen sollen, damit DIE nicht gewinnen, dem sei gesagt, wir haben lange geschwiegen, alles hingenommen, aber DIE hören nicht auf.

Wir haben unser Leben lang schwer arbeiten müssen, Lisa und Ulla sind schon auf Rente und Doros Mann kommt jetzt auf Rente und da haben wir uns ein anderes Leben gewünscht und nicht diese Quälerei und Tyrannei, die wir zurzeit erleben müssen. Wir hätten gerne noch weitergemacht, aber so nicht.

Wir bedanken uns für Ihre mentale Unterstützung und werden jetzt die Zeit, die wir sonst für Recherchen aufgebracht haben, bei Anwälten verbringen müssen. 

Vielen Dank, dass Sie uns solange begleitet haben, passen Sie auf sich auf.

Vielen Dank

Netzfrauen

(mcd)



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