Mögliche Ministerverteilung: Von Altmaier bis Widmann-Mauz

Heute wird erwartet, dass Kanzlerin Merkel mitteilt, wer für die CDU einen Ministerposten übernimmt. Ein Blick auf die Personalien.
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Rednerpult im Plenarsaal des Bundestags.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times25. Februar 2018

Am Sonntag will Bundeskanzlerin Angela Merkel den Spitzengremien ihrer Partei mitteilen, wer für die CDU im Kabinett sitzen soll. Erwartet wird, dass neben alten Vertrauten auch einige junge Gesichter dabei sind.

Peter Altmaier:

Der 59-jährige Kanzleramtsminister und geschäftsführende Finanzminister gehört zu den wichtigsten Vertrauten Merkels. Der Jurist aus dem Saarland war Parlamentsgeschäftsführer der Union und Bundesumweltminister, bevor er 2013 den Chefposten in der Regierungszentrale übernahm.

Immer wieder hat er für Merkel den Job des „Ausputzers“ gemacht: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise übernahm er im Jahr 2015 die Koordination der Politik in diesem Bereich. Er gilt gesetzt als Wirtschaftsminister.

Helge Braun:

Der Doktor der Medizin könnte Altmaier als Kanzleramtsminister beerben. Als derzeitiger Staatsminister im Kanzleramt gehört Braun zu Merkels Machtzirkel, deshalb wäre ein Aufstieg auf den Chefsessel in der Regierungszentrale nur konsequent.

In die Bundespolitik kam der Hesse erst 2009: Damals übernahm er den Posten des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bildungsministerium. Bei den Verhandlungen zur großen Koalition war der 45-Jährige für den Bereich Digitalisierung verantwortlich.

Jens Spahn:

Der 37-jährige Jurist gilt als großes CDU-Nachwuchstalent und soll nach Medienberichten neuer Gesundheitsminister werden. Als 22-Jähriger zog Spahn 2002 in den Bundestag ein, 2009 bekam er den wichtigen Posten des gesundheitspolitischen Fraktionssprechers.

Seit 2015 ist der ehrgeizige Westfale Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Der mit einem Journalisten verheiratete Spahn gehört zu den jungen CDU-Konservativen, die in der Flüchtlingskrise auf Distanz zu Merkel gingen.

Hermann Gröhe:

Der bisherige Gesundheitsminister könnte laut den Medienberichten bei der Vergabe der Ministerämter leer ausgehen. Womöglich könnte der Merkel-Vertraute aber demnach eine wichtige Fraktion beispielsweise in der Unionsfraktion übernehmen.

Der 57-jährige Jurist wurde 2008 Staatsminister im Kanzleramt und übernahm 2009 den Posten des CDU-Generalsekretärs. Der Rheinländer gilt als stiller und effizienter Arbeiter.

Julia Klöckner:

Die CDU-Vizevorsitzende stammt aus einer rheinland-pfälzischen Winzerfamilie und war von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Jetzt könnte die 45-Jährige das Ressort als Ministerin übernehmen.

Vergeblich trat sie 2011 und 2016 als CDU-Spitzenkandidatin in ihrem Heimatland an. Obwohl sie als Wahlkämpferin in der Flüchtlingskrise Distanz zu Merkel erkennen ließ, konnte sie sich in der Bundespolitik behaupten und war bei den Koalitionsverhandlungen mit von der Partie.

Ursula von der Leyen:

Die 59-Jährige hat mit dem Verteidigungsressort bereits ihr drittes Ministerium inne: Von 2005 bis 2009 leitete sie das Familienministerium, in der schwarz-gelben Koalition übernahm die Mutter von sieben Kindern zwischen 2009 und 2013 das Arbeitsministerium.

Auf dem Schleudersessel im Verteidigungsministerium konnte sie sich seit 2013 ohne größere Blessuren halten. Ihr Verbleib im Amt ist wahrscheinlich.

Carsten Linnemann:

Der 40-jährige Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union machte in der Vergangenheit mehrfach mit der Forderung auf sich aufmerksam, die CDU müsse ihr Profil wieder schärfen.

Der Ökonom aus Westfalen gehört seit 2009 dem Bundestag an. Er gilt als Kandidat für einen Staatssekretärs-Posten etwa im Wirtschaftsministerium.

Annette Widmann-Mauz:

Die 51-Jährige wurde zwar als Kandidatin für das Gesundheitsministerium gehandelt, soll aber nun nach Medieninformationen Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden. Seit 2002 war sie Gesundheitsexpertin der Unionsfraktion, seit 2009 bekleidet Widmann-Mauz den Posten der Parlamentarischen Gesundheitsstaatssekretärin.

Als Vorsitzende der Frauenunion hat sie sich durch konservative Positionen hervorgetan: Sie befürwortet etwa das umstrittene Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. (afp)



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